DIGITALBANK CHASE FÜR PRIVATKUNDEN
Quelle: Chase
Chase ist ein neues Angebot für Privatkunden in Deutschland. Hinter der Digitalbank steht die US-amerikanische Großbank JP Morgan Chase, die seit 2023 Pläne für eine Expansion ins Privatkundengeschäft in Deutschland verfolgt. JPMorgan Chase hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 900 Beschäftigte in Deutschland in der Vermögensverwaltung und dem Firmenkundengeschäft. Hauptstandort ist bislang Frankfurt am Main.
Die Digitalbank Chase ist hingegen in Berlin in der ehemaligen Axel-Springer-Passage angesiedelt. Neuer Chase-Chef für Deutschland ist seit April 2025 Daniel Llano Manibardo, der zuvor bei der Direktbank ING war. Nach Großbritannien, wo Chase bereits 2,5 Millionen Kunden gewonnen hat, soll Deutschland der zweite europäische Markt für die neue Digitalbank werden.
„Unser neues Büro und der Start von Chase sind Teil unserer umfassenden Expansion in Europas größter Volkswirtschaft und bekräftigen unser Engagement für Berlin und ganz Deutschland“, sagte JP-Morgan-Deutschlandchef Alexander Mayer gegenüber dem Handelsblatt.
DIGITALES BANKING MIT PERSÖNLICHEM KUNDENSERVICE
Die Digitalbank Chase bietet Privatkunden in Deutschland App-basierte Banking-Leistungen. Dazu gibt es einen Kundenservice per Telefon und Chat, der Kunden bei Fragen weiterhilft. Chase startet zunächst mit einem Tagesgeldkonto in den deutschen Markt, das ab dem Frühjahr 2026 erhältlich sein wird.
Es ist zu erwarten, dass Chase ein Tagesgeldangebot ähnlich wie die spanische Großbank BBVA für deutsche Kunden anbieten wird: die BBVA war mit einem Tagesgeldzins von 3 Prozent für 6 Monate auf den deutschen Markt gegangen.
DIGITALES GIROKONTO
In naher Zukunft soll das Angebot von Chase um ein digitales Girokonto erweitert werden. In den USA bietet Chase ein digitales Girokonto mit verschiedenen Tarifen an: das Basis-Konto gibt es ab 0 Euro Kontoführungsgebühr, wenn ein monatlicher Geldeingang von mindestens 250 USD (215 Euro) erfolgt. Ist das nicht der Fall, kostet das Basis-Konto in den USA 4,95 USD pro Monat (4,27 Euro).
Das reguläre Girokonto für 15 USD pro Monat (12,94 Euro) ist mit einem Dispo ausgestattet und bietet alle Banking-Leistungen. Bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 500 USD (431 Euro) entfällt auch bei diesem Tarif die Kontoführungsgebühr.
Das Premium-Konto von Chase kostet 25 USD pro Monat (21,56 Euro) und bietet mehrere kostenlose Abhebungen an ATM-Maschinen pro Monat, Zinsen auf Guthaben sowie weitere Premium-Leistungen.
GELDANLAGE UND KREDITOPTIONEN
Das digitale Banking-Angebot von Chase in Deutschland wird voraussichtlich neben Tagesgeld und Girokonto schrittweise um Geldanlagen und Kreditoptionen ausgebaut. Man sei gekommen, um langfristig zu bleiben und wolle keine unnötigen Abkürzungen nehmen, sagte Chase-Chaef Llano gegenüber dem Handelsblatt: „Wir bauen eine technologische Plattform auf, die es uns erlaubt, das Geschäft in den nächsten Jahren nachhaltig zu skalieren.“
In Großbritannien etwa, wo JP Morgan mit seiner Digitalbank Chase seit 2021 aktiv ist, setzte die Direktbank auf ein innovatives Bonusmodell, bei dem Kunden 1 Prozent Cashback auf alle Kartenzahlungen erhielten. Seitdem wurde das Angebot für britische Kunden um Tagesgeldkonten und Investmentfunktionen erweitert.