Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen könnte zum größten Profiteur der Wirecard-Pleite werden. Seit April hat sich der Aktienwert des Fintechs verdoppelt.
Adyen verdoppelt Aktienkurs innerhalb von drei Monaten
Quelle: Adyen
Innerhalb von drei Monaten hat sich der Aktienkurs vom niederländischen Fintech Adyen von rund 700 Euro auf knapp 1.400 Euro verdoppelt. Das Aktienhoch kann sicherlich auch der Wirecard-Pleite zugeschrieben werden. Denn Adyen ist ebenfalls ein Zahlungsdienstleister und damit direkter Konkurrent des insolventen Konzerns. Laut Manager-Magazin gilt Adyen damit als einer der größten Profiteure des Wirecard-Skandals.
Langfristig gesehen dürften aber vor allem die Zusammenarbeit mit Ebay sowie der anhaltende Trend zum Onlinehandel und dem bargeldlosen Bezahlen Adyen Erfolg bringen. So sehen es zumindest Analysten wie Sandeep Deshpande von JP Morgan. Weniger rosig prophezeit Barclays-Bank-Analyst James Goodman Adyens Zukunft. Er hat sein Kursziel auf 650 Euro festgesetzt.
Hart umkämpfter Markt drückt Zuversicht bei einigen Experten
Grund für die kritische Einschätzung Goodmans könnte sein, dass der Markt der Zahlungsdienstleister hart umkämpft ist. Anfang des Jahres hat Konkurrent Worldline angekündigt, den Rivalen Ingenico zu übernehmen. Dennoch: Worldline und Ingenico sind zusammen gerade einmal halb so viel Wert wie Adyen.
Vor seinem Börsengang konnte Adyen Investitionen in Höhe von 266 Millionen Dollar einsammeln – unter anderem von Iconiq, dem Unternehmen von Mark Zuckerbergs Familie, und anderen Tech-Größen. Größter Anteilseigner war bis zum Börsengang Index Ventures.