Die Digitalbank Bunq führt ein neues Sicherheits-Tool ein. Das Anti-Phishing-Feature ist laut Unternehmen die Reaktion auf steigende Betrugszahlen aufgrund von Covid-19. Doch das ist nicht der einzige Grund.
Bankgeschäfte mit 24-stündiger Verzögerung
Quelle: Bunq
Bunq führt ein neues Anti-Phishing-Feature ein – laut Unternehmen eine Antwort auf steigende Betrugszahlen aufgrund von Covid-19. So sollen sämtliche Bankgeschäfte mit finanziellen Auswirkungen um 24 Stunden verzögert ausgeführt werden, wenn sie von einem neuen Gerät vorgenommen werden. „Dies wird Phishing-Betrüger daran hindern, Bankkonten zu übernehmen und große Geldsummen zu entwenden“, erklärt Bunq das Vorgehen.
Dieses neue Sicherheits-Feature ist zum einen durchaus sinnvoll. Zum anderen zeigt es aber auch, dass andere Sicherheitsmechanismen nicht ausreichend zu sein scheinen. Laut der Pressemitteilung werde insbesondere in der Corona-Pandemie die finanzielle Unsicherheit der Menschen zu einer Zeit ausgenutzt, in der ein Großteil der Kommunikation digital erfolgt. Die Anzahl der Meldungen über Betrugsfälle sei seit dem Beginn der Corona-Pandemie laut Bunq um 40 Prozent gestiegen. Phishing-Meldungen haben sich gar fast verdreifacht.
Bunq setzt laut eigenen Angaben von Anfang an auf Sicherheit
„Bunq hat seit seiner Gründung ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit seiner Nutzer gelegt und ist nun die erste Bank, die mithilfe neuer Features die durch die Coronakrise bedingten Risiken minimiert“, erklärt die Digitalbank ihren Schritt, den Kunden mit einem neuen Endgerät 24 Stunden auf Delay zu setzen.
Das ist zwar lobenswert, dass Bunq verstärkt auf Sicherheit setzt. Andererseits scheinen die Security-Tools bei der niederländischen Bank weniger echtzeit-getrieben zu sein als bei der Konkurrenz. Diese hat entsprechende Sicherheitsvorkehrungen eher im Hintergrund und weniger medienwirksam gesetzt.