Geldanlagen, die als nachhaltig im Sinne von Umweltschutz, Sozialstandards und guter Unternehmensführung ausgewiesen werden, sind ein großer Trend in der Finanzbranche. Mitunter werden aber falsche Angaben gemacht.
Vertrauensverlust durch Greenwashing
Die Finanzaufsicht Bafin sieht Greenwashing als ein großes Risiko in der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft. - Quelle: Shutterstock.com
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin gehe entschlossen gegen den Etikettenschwindel bei grünen Anlageprodukten vor, sagte ihr Chef Mark Branson jetzt bei einem Symposium der Bundesbank in Frankfurt. “Greenwashing zerstört Vertrauen“, sagte Branson. Die Regulierungsbehörde hält Greenwashing für eines der größten Risiken bei der Finanzierung der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Bei Greenwashing in der Finanzwelt handelt es sich um eine irreführende Vermarktung von klimaschädlichen Technologien, die als grün oder nachhaltig dargestellt werden. Inzwischen gehen Aufsichtsbehörden weltweit verstärkt dagegen vor.
Verständlichere Informationen für Anleger
Die Finanzaufsicht achte genau darauf, dass kein deutsches Fondsprodukt als nachhaltig gelabelt werde, das dies nicht wirklich verdiene, ergänzte Branson. In der Praxis sei man hier aber noch nicht weit genug, Anleger könnten immer noch nicht klar und schnell genug erkennen, wie nachhaltig ein Produkt wirklich sei, so der BaFin-Chef: “Die Anleger brauchen weniger, aber dafür verständlichere Informationen”.
Es müsse klar erkennbar sein, ob in einem Finanzprodukt etwa Werte mit Bezug zu Atomkraft oder Gas enthalten seien, sagte Branson. Es reiche nicht, wenn dies nur im Anhang versteckt sei, betonte der BaFin-Chef. “Grün ist nicht gleich grün, es ist viel komplexer - die Kategorien, die es nach der aktuellen Regulierung gibt, ermöglichen keine ausreichend klare Kennzeichnung”, so Bransons Kritik. Die Definition und Vermarktung nachhaltiger Produkte sei ein großes Hindernis, das angegangen werden müsse.