Aus Sorge um den Schutz der Anleger hat die Finanzaufsicht den Verkauf eines Investment-Produktes des Münchner Fintechs Econos verboten. Das Startup bietet Privatanlegern verschiedene Optionen, um Geld nachhaltig anzulegen.
Finanzaufsicht untersagt Verkauf von Econos-Produkt
Die Finanzaufsicht Bafin hat ein Geldanlageprodukt des Münchner Fintechs Econos gerügt und den Verkauf an Privatanleger untersagt, wie das Online-Magazin Finance Forward jetzt berichtet. Es gebe erhebliche Bedenken für den Anlegerschutz, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Daher verbiete die Finanzaufsicht die Vermarktung, den Vertrieb und Verkauf von Anteilen an tokenisierten Schuldverschreibungen der Econos 3 SVP. Nähere Informationen zu den Details der Rüge sind noch nicht bekannt.
Das Startup Econos wurde 2021 gegründet und bietet Privatanlegern die Möglichkeit, in nachhaltige Projekte zu investieren. Dabei erwirbt der Anleger Anteile in Form von Kryptotoken. Dahinter steht die Idee, nachhaltige Investments mit innovativer Blockchain-Technologie zu verbinden. Econos wird von dem Digitalunternehmer Alexander Samwer und seinem Unternehmen Pelion Green Future gefördert.
Investment-Plattform für nachhaltige Geldanlagen
Bei dem beanstandeten Produkt handelt es sich um einen Weg, mit niedrigen Summen in den grünen Venture Capitalist World Fund zu investieren. Quasi als private Wagniskapitalgeber konnten Kleinanleger ab 100 Euro in den grünen World Fund investieren. Dabei investieren die Anleger nicht direkt in die Fonds, sondern steigen per Schuldverschreibung bei einem sogenannten SPV (Special Purpose Vehicle) ein, über das die Investments in die Fonds gebündelt werden.
Econos-Gründerin Theresa Hauck betonte gegenüber dem Online-Magazin Finance Forward, sie wolle die Unklarheiten in Kollaboration mit der Bafin schnellstmöglich verstehen und auflösen. Bei dem von der Finanzaufsicht gerügten Produkt handelt es sich nur um eines der zwölf Angebote der Investmentplattform. Neben dem grünen World Fonds bietet Econos weitere Geldanlageoptionen etwa in europäische Wald- oder Solarprojekte. So hat das Fintech etwa für rund 1,5 Millionen Euro einen 107 Hektar großen Wald in Sachsen-Anhalt gekauft, an dem sich Privatanleger via Kryptoanleihe beteiligen können.