Der Chef der Finanzaufsicht, Mark Branson fordert eine härtere Regulierung des Kryptomarktes. Jetzt sei die richtige Zeit, um die Regulierung auf alle Bereiche des Kryptosektors auszudehnen. Krypto solle wie das traditionelle Finanzsystem behandelt werden.
Stärkere Regulierung des Kryptomarktes gefordert
„Ich will Krypto nicht töten, aber ich mag die Risiken nicht“ stellt Mark Branson, Chef der deutschen Finanzaufsicht klar. - Quelle: Shutterstock.com
Der Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Mark Branson hat sich für eine starke Regulierung des Kryptomarktes ausgesprochen. Wie Branson Anfang der Woche gegenüber Journalisten betonte, sollte man den Krypto-Winter dazu nutzen, eine ernsthafte Regulierung anzugehen. „Vielleicht ist dieser Marktkollaps zum richtigen Zeitpunkt gekommen“, zitierte das Handelsblatt den Bafin-Chef: „Jetzt müssen wir die Lehren daraus ziehen“, so Branson.
Der Skandal um die insolvente Kryptobörse FTX und ihren Gründer Sam Bankman-Fried hatte dem ohnehin schwächelnden Kryptomarkt einen weiteren Schlag versetzt. Mittlerweile hat das US-Justizministerium eine strafrechtliche Klage gegen den FTX-Gründer eingereicht und verlangt, dass ihn die Bahamas an die USA ausliefern. Bankman-Fried weist eine Verantwortung für kriminelle Aktivitäten bislang zurück und spricht lediglich davon, Fehler gemacht zu haben. Die zuständige Richterin auf den Bahamas lehnte eine Freilassung auf Kaution ab, da große Fluchtgefahr bestehe.
Kryptosektor soll wie traditionelles Finanzsystem behandelt werden
Nach dem Krypto-Winter könne auch wieder ein Frühling kommen, erklärte Branson. Allerdings sei man noch nicht durch: die Regulierung müsse auf alle Bereiche ausgedehnt werden, also unter anderem auch auf das Einlagen- und Kreditgeschäft von Krypto-Plattformen. Er wolle Krypto nicht töten, aber er mache sich Sorgen um Finanzstabilität, Verbraucherschutz und Geldwäsche, betonte der Bafin-Chef. Krypto solle analog zum traditionellen Finanzsystem nach dem Prinzip „Gleiches Risiko, Gleiche Regeln“ behandelt werden, verlangte Branson.
„Krypto-Börsen sind mehr als Börsen“, zitierte das Online-Magazin Finance Forward des Bafin-Präsidenten. Sie böten nicht nur die Plattform für den Handel, sondern auch Dienstleistungen im Einlagen- und Kreditgeschäft sowie die Verwahrung an. Dies gelte es zu berücksichtigen und es müssten wie bei Banken liquiditätsorientierte Liquiditätsvorschriften eingeführt werden. Außerdem müsse der nationale Gesetzgeber in Deutschland den Status von Token im Fall einer Insolvenz klären, so Bransons Forderung.