Die insolvente Silicon Valley Bank hat einen deutschen Ableger in Frankfurt, der seit 2018 aktiv ist. Als Vorsichtsmaßnahme hat die Finanzaufsicht die deutsche Zweigniederlassung jetzt geschlossen. Eine Gefahr für das System bestehe durch die Bankenpleite aber nicht, heißt es bei der BaFin.
Deutsche Zweigniederlassung geschlossen
Die Finanzaufsicht BaFin macht wegen der Schieflage der Silicon Valley Bank in den USA die deutsche SVG-Zweigstelle dicht. Zugleich betonte die Regulierungsbehörde, dass die US-Bankenpleite keine Bedrohung für das deutsche Banken-System sei. - Quelle: Shutterstock.com
Die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB) beschäftigt auch die deutsche Finanzaufsicht. Um “der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern” entgegenzuwirken, hat die BaFin ein Moratorium über die deutsche Zweigniederlassung in Frankfurt angeordnet. Bei den Maßnahmen der Finanzaufsicht geht es um ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot. Zudem muss die deutsche Zweigniederlassung der SVB die Bank für den Verkehr mit der Kundschaft schließen.
Kaum Auswirkungen in Deutschland erwartet
Die Silicon Valley Bank in Frankfurt ist seit Mai 2018 in Deutschland ansässig und betreibt hierzulande Kreditgeschäfte. Sie ist Bankpartner von deutschen Startups wie dem Lebensmitteldienst Hellofresh und dem Flugtaxidienst Lilium. Allerdings sieht die BaFin keine Bedrohung durch die Notlage der SVB für die Finanzstabilität in Deutschland: Die Bilanzsumme der Zweigstelle in Frankfurt habe Ende 2022 bei 789,2 Millionen Euro gelegen - die Silicon Valley Bank Germany Branch habe keine systemische Relevanz, heißt es bei der Aufsichtsbehörde. Die Bank sammele keine Einlagen von Kunden ein, daher ergäben sich aus dem Moratorium laut BaFin auch keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland.
Bei der 1983 gegründeten SVB war es im Zuge von Liquiditätssorgen zu immensen Mittelabzügen gekommen. Die auf Startup-Finanzierungen spezialisierte SVB ist in den USA bereits seit letzter Woche vorübergehend geschlossen und wurde unter staatliche Kontrolle gestellt. Der Bankenversicherer Federal Deposit Insurance Corporation beschlagnahmte das Vermögen der Bank. Die US-Finanzministerin Janet Yellen versicherte, das amerikanische Bankensystem sei sicher und widerstandsfähig, eine staatliche Rettung der Bank schloss sie aus.