Lange haben die etablierten Banken das Thema Zahlungsverkehr vernachlässigt. Im Boom der modernen Payment-Methoden, der durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde, sind die Institute daher ins Hintertreffen geraten. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, um diese wichtige Kundenschnittstelle nicht an andere Anbieter zu verlieren.
Banken haben Zahlungsverkehr vernachlässigt
Wie aus der „Bankenstudie 2021 – Spannungsfeld Digitalisierung” von ti&m hervorgeht werden sich heimische Banken künftig wieder verstärkt im Zahlungsverkehr engagieren.
Zahlreiche branchenferne Anbieter haben den Zahlungsverkehr als wichtige Schnittstelle zum Kunden für sich entdeckt, während die etablierten Banken diesen Bereich lange vernachlässigten. Das könnte sich nun rächen: 80 Prozent der Befragten in der Bankenstudie 2021 des Schweizer Softwarespezialisten ti&m sehen die Banken in der Defensive beim Thema Zahlungsverkehr. Die überwiegende Mehrheit, nämlich 93 Prozent der befragten Experten stimmen der Aussage zu, dass die Banken ohne Zahlungsverkehr eine wichtige Kundenschnittstelle zum Kunden verlieren. 84 Prozent sagen zudem, dass die Institute den Bereich Zahlungsverkehr immer stärker an bankfremde Unternehmen verlieren.
Corona als Beschleuniger von modernen Bezahloptionen
Quelle: ti&m
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der täglich wachsenden Anzahl von Transaktionen steigt der Druck auf die Banken, ihr Engagement im Zahlungsverkehr zu intensivieren. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie zahlen die Verbraucher verstärkt mit der Karte oder dem Smartphone.
„Viele Banken behandelten den Zahlungsverkehr lange nur stiefmütterlich, aber das hat sich grundlegend geändert“, kommentiert Christof Roßbroich, Senior Sales Executive bei ti&m die Studienergebnisse: „Für die Institute nimmt der Bereich Payments wieder eine zentrale Bedeutung ein, weil es eine direkte Schnittstelle zum Kunden ist. Früher konnte der direkte Kundenkontakt über die Filiale aufrechterhalten werden. Aber nicht zuletzt beschleunigt durch die Corona-Pandemie nimmt die Bedeutung der Zweigstellen stetig ab.“
Payment muss kundenfreundlich sein
Dank moderner Lösungen sei es möglich, den Bezahlvorgang sehr einfach, effizient und schnell abzuwickeln. Wichtig sei auch, eine schlanke und gleichzeitig sichere digitale Zahlungsoption einzurichten. Über die Vernetzung Konto und Payment-Services könnten die Banken Kunden dann länger im eigenen Öko-System halten und zielgerichtet zu weiteren Dienstleistungen führen, heißt es in der Bankenstudie 2021 weiter. Nach Ansicht der Autoren haben die traditionellen Banken durchaus gute Chancen, sich im Payments-Bereich wieder stärker zu positionieren und Marktanteile zu gewinnen.