Ältere Verbraucher bevorzugen Bargeld
Jeder dritte Verbraucher in Deutschland kann sich mittlerweile ein Leben ohne Bargeld vorstellen.
In Deutschland kann sich derzeit jeder Dritte einen Alltag ohne Bargeld vorstellen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Vergleichsportal Verivox beim Institut Innofact in Auftrag gegeben hat. Auf die Frage „Können Sie sich vorstellen, in Zukunft komplett auf Bargeld zu verzichten“, antworteten 33,4 Prozent der Befragten mit Ja, 48,4 Prozent mit Nein und 18,2 Prozent mit Weiß nicht.
Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt deutliche Unterschiede: am größten ist die Bereitschaft zum bargeldlosen Bezahlen bei den jungen Verbrauchern zwischen 18 und 29 Jahren, hier stimmten 46,1 Prozent mit Ja und nur 31,1 Prozent mit Nein. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen können sich 38,5 Prozent der Befragten ein Leben ohne Bargeld vorstellen, 43,8 Prozent nicht. Die stärkste Bindung an Münzen und Geldscheine haben die Deutschen im Alter von 50 bis 69: hier glauben nur 22,6 Prozent an einen Alltag ohne Bargeld, 60,7 Prozent können sich das nicht vorstellen.
Quelle: Verivox/Innofact
Auch bei den Geschlechtern gibt es Unterschiede: rund 37 Prozent der befragten Männer begrüßen einen bargeldlosen Alltag, dagegen können sich nur 30 Prozent der Frauen vorstellen, komplett auf Bargeld zu verzichten.
Bargeld und Girocard sind die beliebtesten Zahlungsmittel
Quelle: Verivox/Innofact
Die Verivox-Umfrage ermittelte auch, welche Zahlungsmittel die deutschen Verbraucher beim Einkaufen nutzen. Auf die Frage „Wie würden Sie einen Supermarkteinkauf in Höhe von 20 Euro typischerweise bezahlen“ antworteten 51,1 der Befragten mit Bargeld, 35,3 Prozent mit Girocard/EC-Karte und 9,7 Prozent mit Kreditkarte. Bezahl-Apps wie Apple Pay nutzen bislang erst 2,9 Prozent der Deutschen.
Ein Wandel zeichnet sich ab
Auch wenn Münzen und Scheine im deutschen Zahlungsverkehr noch sehr präsent sind, zeichnet sich langsam ein Wandel ab, wie auch Zahlen der Europäischen Zentralbank (ZZB) belegen: Demnach gab es im Jahr 2014 in Deutschland im Schnitt pro Kopf 42,4 Zahlungsvorgänge im Jahr mit einer Girocard oder Kreditkarte, 2018 waren es bereits 63,8 Transaktionen. Zum Vergleich: im Jahr 2018 gab es in Dänemark 364,1 Zahlungen mit einer EC- oder Kreditkarte pro Kopf, in Großbritannien 331,5 Transaktionen. Hier besteht also noch viel Spielraum für eine Weiterentwicklung im deutschen Zahlungsverkehr.