Auch wenn der Betrug am Geldautomaten rückläufig ist, konnten sich Kriminelle in diesem Jahr 14,2 Millionen Euro durch den Diebstahl von Bezahlkarten sichern. Viele Bankkunden handeln unvorsichtig im Umgang mit ihren Bezahlkarten.
Weniger Datenklau an Geldautomaten
Weil viele Verbraucher trotz zahlreicher Warnungen die Bezahlkarte und Geheimnummer (Pin) zusammen im Geldbeutel aufbewahren, nimmt der Schaden infolge des Diebstahls der Bankkarten zu.
Weniger Kunden haben in diesem Jahr Geld am Geldautomaten abgehoben. Das hatte zur Folge, dass auch das illegale Abgreifen von Daten am Bankomat, das sogenannte „Skimming“ auf ein Allzeittief gesunken ist. Experten halten den Datenklau am Geldautomaten sogar schon für ein Auslaufmodell. Gerade einmal 134 Mal wurden Geldautomaten von Januar bis November 2020 manipuliert, wie das Unternehmen Euro Kartensysteme mitteilte, das für Sicherheitsmanagement von Zahlungskarten zuständig ist. Im Vorjahreszeitraum gab es noch 227 Fälle von illegaler Manipulation an deutschen Bankautomaten.
14,2 Millionen Euro Schaden durch Kartendiebstahl
Allerdings ist laut Euro Kartensysteme auch zu beobachten, dass sich die kriminellen Aktivitäten weg vom Skimming hin zu anderen Methoden verlagern. So konzentrieren sich Kriminelle derzeit auf den Diebstahl von Zahlungskarten und verschaffen sich auf diesem Weg Zugang zu fremden Konten. Entgegen aller Warnungen bewahren viele Verbraucher Bezahlkarte und PIN-Nummer zusammen im Geldbeutel auf. Da man heute im Einzelhandel an der Kasse oft auch Geld abheben kann, haben die Diebe leichtes Spiel, Beträge vom Konto des Bestohlenen abzuheben. Das geht oft blitzschnell, bevor das Opfer den Diebstahl bemerkt und die Karte sperren lässt.
9.682 (offizielle) Kartendiebstähle gab es von Januar bis November 2020, der Bruttoschaden lag bei rund 14,2 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden 10.004 Bezahlkarten gestohlen, der Schaden belief sich auf 13,5 Millionen Euro. „Die Pin gehört in den Kopf, nicht ins Portemonnaie“, betont eine Sprecherin von Euro Kartensysteme.