Das Factoring-Fintech Billie hat ein “Buy now, pay later”-Produkt für Geschäftskunden entwickelt und jetzt einen großen Partner gewonnen: ab dem kommenden Jahr wird Billie mit dem Payment-Riesen Klarna kooperieren.
Klarna kooperiert mit Billie
Quelle: Billie
Das Berliner Fintech Billie hat laut Medienberichten einen starken Partner gewonnen. Ab dem kommenden Jahr wird Billie mit dem schwedischen Zahlungsdienst Klarna kooperieren. Das 2016 gegründete Fintech Billie bietet “Buy now, pay later”-Lösungen für Geschäftskunden an. Klarna hat das Später-Bezahlen-Prinzip im Online-Handel für Endkunden etabliert. Nun sollen auch Firmenkunden die Möglichkeit bekommen, ihre Zahlungsziele flexibel anzupassen. Ab 2022 sollen die 250.000 Händler von Klarna schrittweise die Zahlungsmethode von Billie einfügen können, ein Teil der Anbieter verkauft auch an Unternehmen.
Flexibler Rechnungskauf für Firmenkunden
Billie bietet Factoring für Geschäftskunden an. Kurz vor der Pandemie begann das Fintech, den Geschäftsbereich “Buy now, pay later” unter dem Label “Billie Boost” aufzubauen. Einer der ersten Kunden ist der Online-Shop Contorion, der Zubehör für Handwerker verkauft. Dabei seien die Unterschiede beim Kauf zwischen Privat- und Geschäftskunden nicht sehr groß, erklärte Mitgründer Christian Grobe gegenüber dem Online-Magazin Finance Forward: Lediglich die Bonitätsprüfung gestalte sich komplexer, da es schwieriger sei, Firmen zu überprüfen und sicherzustellen, ob der Käufer tatsächlich berechtigt sei, Einkäufe vorzunehmen. Hier setzt Billie unter anderem mit innovativen Prozessen zur Echtzeit-Bonitätsprüfung an.
Zunächst einmal startet die neue Billie-Klarna-Koop in Deutschland, weitere Länder sollen folgen. Die Partnerschaft bietet auch eine Chance für Billie, global zu expandieren. Es sei ein exklusiver Vertrag zwischen den beiden Unternehmen, sagte Grobe, technisch sei Billie bei Klarna integriert. Plattformen für Elektronik, Haus und Garten oder Gastronomie kämen dafür etwa in Frage. Bei bestimmten erreichten Geschäftszielen werde Klarna auch Anteile an der Berliner Firma erhalten. Für Billie, das bislang Finanzierungen im dreistelligen Millionen-Bereich abwickelt, könnte die Kooperation das Wachstum massiv beschleunigen.
Millionen-Investitionen in Billie
Wie zudem bekannt wurde hat sich das Factoring-Fintech Billie von alten und neuen Geldgebern (darunter auch Klarna) eine Serie-C-Finanzierung in Höhe von 100 Millionen Dollar gesichert.
Zusätzlich stellen dem Fintech die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank, Raisin und die Varengold-Bank auch noch eine Kreditlinie von 172 Mio. Euro zur Verfügung. Rechnerisch kommt das auf Forderungsfinanzierung spezialisierte Unternehmen damit auf eine Bewertung von 640 Millionen Dollar, etwa viermal so viel wie bisher.