Die Stiftung Warentest hat Neobroker und traditionelle Konkurrenten analysiert. Dabei zeigte sich, dass Fintechs wie Trade Republic keineswegs höhere Aufschläge für den Aktienhandel ansetzen als ihre Wettbewerber. Viele neue Anbieter sind tatsächlich günstiger als die etablierten Banken.
Großer Broker-Test
Die Stiftung Warentest hat deutsche Broker einem Test unterzogen. - Quelle: Shutterstock.com
Die Stiftung Warentest hat digitale Broker sowie die Depots von 35 klassischen Direkt- und Filialbanken untersucht. Die Warentester kamen zu dem Ergebnis, dass sich die günstigen Smartphone-Broker gerade für Kunden lohnen, die sehr oft mit Aktien handeln. Gegenüber den klassischen Banken haben die digitalen Broker ein eingeschränktes Angebot. Der Handel über Xetra ist hier nicht möglich, die neuen Anbieter arbeiten in der Regel nur mit ein bis zwei Börsen zusammen. Das müsse aber kein Nachteil sein, betonen die Tester, wenn Anleger ohnehin nur bekannte Aktien oder EFTs kaufen wollten.
Warentester widersprechen Kritik an Neobrokern
Besonders aufschlussreich ist der aktuelle Test in Bezug auf die Gebühren für den Wertpapierhandel. Den Smartphone-Brokern wird häufig vorgeworfen, sie würden ihr Geld mit höheren Spreads verdienen, also mit der größeren Differenz zwischen An- und Verkaufspreis von Wertpapieren. Denn anders als ihre traditionellen Konkurrenten verlangen die Neobroker selten Gebühren für ihre Trades. Diese Kritik sei unbegründet, informiert nun die Stiftung Warentest: „Als unbegründet erwies sich die Befürchtung, dass die Gebührenfreiheit durch eine größere Handelsspanne beim Kauf und Verkauf einhergeht“, schreiben die Warentester. „Bei bekannten Aktien oder ETFs entdeckten wir keine nennenswerten Aufschläge gegenüber dem Xetra-Handel der deutschen Börse.“ Lediglich außerhalb der Öffnungszeiten der traditionellen Handelsplätze müssten Anleger auf höhere Handelsspannen gefasst sein, ebenso wie bei exotischen Aktien und EFTs.