Die Commerzbank-Tochter Comdirect hat das Tagesgeld und Festgeld für Neukunden gestrichen. Laut einem Bericht von Finanz-Szene.de gibt es die beiden Standardprodukte bei Comdirect bereits seit November 2019 nur noch für Kunden, die auch ein Girokonto bei der Quickborner Direktbank führen.
Reduzierung der Sparmöglichkeiten
Die Comdirect hat das Tagesgeld und Festgeld aus ihrem Neukunden-Sortiment gestrichen. - Quelle: Comdirect
Comdirect macht Schluss – und zwar mit zwei Standardprodukten für Bankkunden. Neukunden der Commerzbank-Tochter müssen ab sofort auf Tagesgeld und Festgeld verzichten. Wer bei der Online-Bank sparen möchte, hat ab sofort nur noch Wertpapier-Sparpläne und Fremdwährungs-Konten zur Auswahl.
„Aufgrund des zuletzt einheitlichen Zinssatzes über alle Anlagekonten über 0,0 Prozent bietet Comdirect seit November 2019 nur noch ein Tagesgeld PLUS Konto in Kombination mit dem comdirect Girokonto für Neukunden an“, so eine Sprecherin der Comdirect gegenüber Finanz-Szene.de.
Comdirect und Commerzbank kämpfen gegen großen Einlagenüberhang
Der Schritt gilt als drastisch, da Tages- und Festgeldkonten bisher vor allem bei Direktbanken als Lockmittel für Neukunden eingesetzt wurden. Der Comdirect-Konkurrent ING Deutschland bietet beispielsweise noch immer einen auf vier Monate befristeten Zins von 0,25 Prozent p.a. auf das Tagesgeldprodukt an. Tagesgeldkonten mit positiver Verzinsung ohne Kopplung an andere Produkte gibt es unter anderem auch bei Barclays, Targobank, Norisbank, Santander, Moneyou oder die Autobanken VW Financial und BMW Group. Bei den großen Filialbanken wie die Frankfurter Sparkasse oder die Deutsche Bank sind immerhin noch unverzinste Fest- und Tagesgeldangebote ohne Kontobindung im Angebot.
Grund für das Vorgehen bei der Comdirect könnte der gewaltige Einlagenüberhang sein. Mit der Abschaffung von Tagesgeld und Festgeld wollen Comdirect und Commerzbank vermeiden, dass Kunden ihr Geld bei der Bank parken. Seit kurzem verlangt Comdirect zusätzlich für Einlagen auf Girokonten jenseits der 250.000-Euro-Grenze eine „Verwahrgebühr“ von 0,5 Prozent. Kurzum: Comdirect tut im Moment alles, um den Kunden dazu zu bringen, sein Geld „zu bewegen“. Denn parkendes Geld bringt der Bank herzlich wenig.