Offenbar sind sich Management und Betriebsrat bei der Commerzbank weitestgehend einig über den geplanten Stellenabbau. Das berichteten Insider der Nachrichtenagentur Reuters. In Deutschland wird wohl jede dritte Stelle wegfallen.
Einigung über Maßnahmenpaket steht bevor
Die Commerzbank ank steht beim Stellenabbau kurz vor einer Einigung mit dem Betriebsrat. - Quelle: Shutterstock.com
Eine Einigung über den Stellenabbau bei der Commerzbank steht laut Insider-Informationen kurz bevor, wie das Handelsblatt jetzt berichtet. Offenbar sollen die Verhandlungen mit dem Betriebsrat der Großbank über einen Sozialplan zum Abbau von tausenden Stellen bis Ende der Woche abgeschlossen sein. Die beteiligten Akteure hätten sich auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das bis Ende der Woche unterschriftsreif sein solle, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Im Rahmen des großangelegten Konzernumbaus will die Commerzbank weltweit 10.000 Jobs streichen, in Deutschland wird jede dritte Stelle wegfallen.
Bei dem Maßnahmenpaket gehe es vor allem um verbesserte Angebote für Altersinstrumente, erklärten die Insider. Damit möglichst viele Mitarbeiter die Bank freiwillig verließen, seien etwa die Jahrgänge angepasst worden. So könnten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, heißt es weiter. Die Commerzbank wollte sich nicht zum aktuellen Stand äußern, solange die Gespräche noch laufen. Man sei zuversichtlich, dass man zeitnah zu einem für alle Seiten tragfähigen Ergebnis kommen werde, sagte ein Sprecher der Bank.
Konzernumbau verursacht Stellenabbau und Filialschließungen
Mit dem Umbau des Geldhauses will Commerzbank-Chef Manfred Knof das Institut wieder nachhaltig profitabel machen. Im vergangenen Jahr lag der Verlust der Bank bei 2,9 Milliarden Euro, bereits für dieses Jahr wird ein positives Betriebsergebnis angestrebt. Der Umbau soll rund 1,8 Milliarden Euro kosten. Laut Knof will die Bank aber ohne Kündigungen auskommen. Am stärksten betroffen ist das Privatkundengeschäft: die Commerzbank will bundesweit 350 der knapp 800 Filialen schließen. In der Zentrale in Frankfurt sowie im Ausland werden ebenfalls Stellen wegfallen, weil die Bank sich aus zahlreichen Ländern zurückziehen möchte. Anfang April hatte die Commerzbank bereits ein Freiwilligenprogramm für 1.700 Mitarbeiter in die Wege geleitet, das im ersten Quartal mit knapp 500 Millionen Euro zu Buche schlug. Für die Hauptversammlung gibt es einen neuen Termin, den 18. Mai. Bis dahin möchte Knof die Sozialpläne unter Dach und Fach haben.