Bankgeschäfte mobil und von zuhause erledigen ist jetzt das Gebot der Stunde. Viele Verbraucher möchten daher jetzt ein Konto oder Depot bei einer Direktbank eröffnen. Die große Nachfrage führt zu Wartezeiten beim Video-Ident-Verfahren.
Große Nachfrage bei Online-Kontoeröffnungen
Anbieter von Online-Girokonten werden durch die enorm gestiegene Nachfrage förmlich überrannt.
Die Nachfrage nach kostenlosen Girokonten und kostenlosen Depots hat sich in der Coronakrise erhöht. Tatsächlich erleben die Direktbanken aktuell einen Boom, der offenbar auch durch die Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie ausgelöst wurde. Man werde im ersten Quartal schon fast so viele Depots eröffnet haben wie im gesamten vergangenen Jahr, berichtete jetzt der Pressesprecher der ING Diba, Alexander Baumgart. Bei den Girokonten gebe es ebenfalls ein starkes Wachstum, so Baumgart. Laut Branchenmagazin Biallo.de verzeichnen auch die DKB, Comdirect und die Norisbank außergewöhnlich starke Zuwächse bei den Neukunden.
Besonders nachgefragt sind derzeit Direktbanken, die sowohl ein gebührenfreies Girokonto als auch ein kostenloses Wertpapierdepot anbieten. Hier sparen Kunden viel Zeit und Aufwand, da sie über die Eröffnung des Kontos auch gleich das Depot einrichten können. Neben den Direktbanken profitieren auch Online-Broker wie Flatex und S-Broker von der starken Nachfrage in der Quarantänezeit.
Video-Ident-Dienste überlastet
Der Kundenansturm hat bei einigen Banken sogar zeitweise dazu geführt, dass das Video-Ident-Verfahren zusammengebrochen ist. Laut Philipp Tonn, Pressesprecher der Comdirect sind die Eingänge beim Video-Ident von durchschnittlich 8.000 auf 35.000 pro Woche angestiegen. Neukunden, die von zuhause ein Konto eröffnen wollen, müssen derzeit lange Wartezeiten bei den Ident-Dienstleistern wie der Deutschen Post, IDnow oder WebID in Kauf nehmen. Eine Alternative ist der Gang zur Post: viele kleine Poststellen verzeichnen dieser Tage ebenfalls deutlich mehr Kontoeröffnungen per Post-Ident.