Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat umfassende Sparmaßnahmen angekündigt. Knapp 40 Filialen werden geschlossen, zahlreiche Stellen abgebaut und die Regionalbank Neue Aargauer Bank abgewickelt. Stattdessen will man neue digitale Angebote einführen und das mobile Banking fördern.
Harter Sparkurs auf dem Heimatmarkt
Credit Suisse schließt jede vierte Filiale in der Schweiz. - Quelle: Shutterstock.com
Die Schweizer Großbank Credit Suisse fährt einen harten Sparkurs auf dem Heimatmarkt. Trotz guter Geschäftszahlen sollen die Kosten gesenkt werden. Wie die Bank jetzt mitteilte, soll die Zahl der Filialen von 146 auf 109 reduziert werden. Außerdem wird die bisher selbständige Tochter Neue Aargauer Bank in die Großbank integriert. Offenbar ist auch ein Stellenabbau geplant. Mit diesen Maßnahmen sollen ab 2022 Einsparungen von jährlich rund 100 Millionen Franken umgesetzt werden. Die Filialschließungen sind Teil des Ende Juli angekündigten Sparpakets der Credit Suisse von insgesamt 400 Millionen Franken.
Digitale Angebote sollen Filialen ersetzen
Durch die Verkleinerung des Filialnetzes erhofft sich die Bank Einsparungen bei Mieten und Unterhalt. Damit einher geht der Abbau von Angestellten in den Filialen. Besonders betroffen von der Umstrukturierung ist der Kanton Aargau zwischen Basel und Zürich, dort soll die Zahl der Filialen halbiert werden. Die Neue Aargauer Bank, die rund 200.000 eigene Kunden hat, wurde 1994 an die Credit Suisse angegliedert, bislang aber als eigenständige Marke weitergeführt. Damit ist jetzt Schluss, die Regionalbank wird geschlossen.
Stattdessen will die Credit Suisse die Digitalisierung der Großbank vorantreiben, Ende Oktober soll ein neues digitales Angebot auf den Markt kommen. Seit 2018 ist die Nutzung des Online-Bankings laut Credit Suisse um etwa 40 Prozent gestiegen, die Zahlen beim Mobile Banking haben sich sogar verdoppelt. Im Gegensatz dazu nehmen die Besucherzahlen in den Filialen seit Jahren kontinuierlich ab.