Wie jetzt bekannt wurde, haben Cyber-Kriminelle Konten der Commerzbank geplündert. Bei dem Angriff sollen mehrere Millionen Euro abgebucht worden sein. Offenbar nutzten die Täter manipulierte Girocards mit Co-Badge.
Cyber-Diebstahl bei der Commerzbank
Aufgrund einer Sicherheitslücke ist es Kriminellen gelungen, die Girokonten zahlreicher Commerzbank-Kunden leerzuräumen. - Quelle: Shutterstock.com
Die Commerzbank hat erneut Probleme mit Cyber-Diebstahl. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen Betrüger von mehr als hundert Commerzbank-Konten insgesamt einen zweistelligen Millionen-Betrag abgebucht haben. Offenbar wurde der Betrug über Girocards mit Co-Badge organisiert. In wenigen Einzelfällen sei es aus technischen Gründen bei einem Dienstleister zu nicht autorisierten Abbuchungen von Kundenkonten gekommen, zitiert das Handelsblatt die Commerzbank. Allerdings sei kein Schaden für die Kunden entstanden, beteuert das Finanzinstitut. Betroffene Kunden würden informiert und Buchungen von Seiten der Bank korrigiert.
Wie kam es zu dem Angriff?
Laut Insiderberichten soll der Cyber-Betrug über Girocards mit Maestro-Funktion des US-Konzerns Mastercard durchgeführt worden sein. Für die Co-Badge-Karten des Unternehmens ist der Kölner Bank-Verlag als Dienstleister verantwortlich. Dieser bestätigte gegenüber dem Handelsblatt den Vorfall, gab aber keine weiteren Details zur Schadenssumme und zum Umgang damit bekannt. Die Sicherheitslücke sei unmittelbar nach Entdeckung des Betrugsfalls durch den Bank-Verlag im Rahmen des internen Kontrollsystems geschlossen worden, heißt es. Zu Fragen der Schadenregulierung könne man erst nach vollständiger Aufklärung des Schadenhergangs Auskunft geben.
Offenbar hatten sich die Betrüger die Funktion für Auslandszahlungen der Karten bedient und diese sogenannte Co-Badge-Funktionalität manipuliert. Der Angriff soll aus Brasilien heraus gesteuert worden sein. Das Online-Magazin Finanz-Szene verweist auf Parallelen zu einem anderen Vorfall vor vier Jahren: Damals waren rund 2.000 Kundenkonten der Oldenburgischen Landesbank mittels Kartenbetrugs bestohlen worden. Die Täter agierten damals aus Brasilien mit Hilfe von gefälschten Karten und Terminals.