Die Deutschen horten Unsummen auf ihren Girokonten. Mehr als eine Billionen Euro sollen es sein. Dabei wären Anlagen in Tages- und Festgeldkonten viel lukrativer.
Ein Großteil vom Geld der Deutschen ist unverzinst
Deutsche sind in puncto Geldanlage extrem vorsichtig: Derzeit horten sie eine Billionen Euro auf Girokonten.
Die Deutschen haben so viel Geld auf ihren Girokonten liegen wie nie zuvor – über eine Billion Euro sollen es sein. Dabei haben weder das Geld noch die Besitzer etwas davon. Denn Zinsen gibt es auf das Girokonto schon lange nicht mehr. Laut dem Fintech Deposit Solutions bleiben 42 Prozent des Geldvolumens auf deutschen Konten unverzinst.
Dabei muss das gar nicht sein. Tages- und Festgelder bieten noch immer Zinsen an – wenn auch deutlich niedrigere als noch vor ein paar Jahren. Während die Deutschen auf die niedrigen Zinserträge verzichten, machen es die Niederländer und Franzosen ganz anders und setzen für den Großteil ihres Geldes auf verzinste Tages- oder Festgeldkonten.
Sparer und Horter: Deutliche Unterschiede innerhalb Europas
Auch beim Thema langfristiges Sparen gibt es deutliche Unterschiede in Europa. Deutsche, Italiener und Briten legen ihr Geld lieber flexibel auf Giro- oder Tagesgeldkonten an. Fristgebundene auf Festgeld- oder Sparkonten angelegte Summen machen nur ein Drittel aus. Die Franzosen legen hingegen zwei Drittel ihres Geldes fest an.
„Für Banken aus Ländern, in denen die Menschen nicht von sich aus auf Sparkonten setzen, ist die Finanzierung über Einlagen teurer als sie sein müsste“, erklärt Tim Sievers, CEO und Gründer von Deposit Solutions. Die Auswertung wurde auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank, Europäischen Zentralbank, Eurostat, Barkow Consulting, dem Statistischen Bundesamt sowie dem Institut für Mittelstandsforschung vorgenommen.