Die Deutsche Bank hat ihre Strategie für eine Rückkehr ins Payment-Geschäft vorgelegt. Im Herbst 2021 sollen neue Produkte für den geschäftlichen Zahlungsverkehr starten, darunter eine Soft-POS-Lösung für Händler.
Deutsche Bank will am Boom im Zahlungsverkehr teilhaben
Die Deutsche Bank kehrt ins Payment-Geschäft zurück – und macht eine Kampfansage an die Technologieriesen. - Quelle: Shutterstock.com
Die Deutsche Bank will zurück ins Payment-Geschäft, wie jetzt auf einer Pressekonferenz ausführlich erläutert wurde. Nachdem sich die Großbank in den vergangenen Jahren schrittweise aus dem Payment-Bereich zurückgezogen hatte, soll jetzt die Rückkehr unter dem Schlagwort „Merchant Solutions“ erfolgen. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat der Bereich Zahlungsdienstleistungen einen massiven Schub erhalten. Künftig werden das
Akzeptanzgeschäft mit Händlern („Acquiring“) und die zugehörige Zahlungsabwicklung („Payment Service Providing“) im Fokus der Aufmerksamkeit der Deutschen Bank stehen. Zu diesem Zweck wolle man die Partnerschaft mit Mastercard ausbauen und gemeinsam Innovationen im digitalen Zahlungsverkehr für Unternehmenskunden entwickeln, heißt es in der offiziellen Ankündigung.
„Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage von Unternehmen nach digitalen Zahlungsverkehrslösungen exponentiell beschleunigt. Der Zahlungsverkehr ist dabei die zentrale Schnittstelle zwischen Banken und ihren Kunden“, erklärte Ole Matthiessen, der bei der Deutschen Bank für das Cash Management verantwortlich ist. „Weltweit decken nur sehr wenige Banken wie wir das gesamte Spektrum im Zahlungsverkehr ab. Das beginnt bei der Herausgabe einer Karte, der Akzeptanz beim Händler und reicht bis hin zur Abwicklung von Zahlungen im In- und Ausland und Zusatzleistungen wie Währungspreisabsicherung, CashFlow-Prognosen oder auch Leistungen rund um das Betrugsmanagement.”
Starkes Umsatzwachstum erwartet
Im Rahmen ihres Engagements im Bereich der Merchant Solutions wollen die Deutsche Bank und Mastercard Firmen ermöglichen, neue Kundengruppen für Produkte und Dienstleistungen zu erschließen, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und Vertriebskanäle im In- und Ausland zu erweitern. Angestoßen durch die Pandemie ist der Zahlungsverkehr derzeit einer der am schnellsten wachsenden Bereiche im Bankgeschäft, wobei Nordamerika und Asien-Pazifik (APAC) die umsatzstärksten Regionen sind. Laut McKinsey ist ein Umsatzwachstum von sechs Prozent pro Jahr bis 2023 zu erwarten. Capgemini prognostiziert einen Zuwachs bei der Zahl der Transaktionen von jährlich elf Prozent im gleichen Zeitraum.
Soft-POS-Lösung vorgestellt
Bereits im dritten Quartal des laufenden Jahres will die Deutsche Bank nach eigenen Angaben in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) neue Produkte auf den Markt bringen. Den Start macht Deutschland, anschließend soll die globale Expansion folgen. Um welche Produkte es sich genau handeln wird, wurde noch nicht erläutert. Allerdings hat die Bank eine Soft-POS-Lösung gezeigt, die es ermöglicht, Android-Tablets und -Smartphones als Kassensysteme zu nutzen – ohne ein eigenes Terminal.