Das Fintech Trustbills ist insolvent. Bisher ist offiziell nicht bekannt, warum. Das Pikante: Trustbills war das erste Fintech, das sowohl die DZ Bank als auch die Deutsche Bank als ihr erstes Fintech-Investment überhaupt ausgewählt hatten. Beide Banken sind an Trustbills beteiligt.
Sind Streitigkeiten im Gesellschafterkreis der Grund für Insolvenz?
Quelle: Quelle: TrustBills Marketplace GmbH
Das Fintech Trustbills, eine Auktionsplattform für Handelsforderungen, ist insolvent. Dies bestätigte unter anderem ein Eintrag im Insolvenzregister. Offiziell wurden noch keine Gründe für das Aus genannt. Laut „Finanz-Szene“ sollen Streitigkeiten mit den Gesellschaftern über den zukünftigen Kurs des Fintechs Grund für die Insolvenz sein. Es habe unterschiedliche Vorstellungen darüber gegeben, wie weitere Finanzierungsmöglichkeiten des Start-ups aussehen könnten.
Mit 62,5 Prozent hält der Eigentümerkreis von dem Fintech Studio die meisten Anteile. Dahinter steht der Trustbills-Gründer und -Geschäftsführer Jörg Hörster. Die DZ Bank ist mit 25 Prozent und die Deutsche Bank mit 12,5 Prozent an dem Fintech beteiligt.
Operatives Geschäft bleibt erst einmal unberührt von Insolvenz
Die DZ Bank teilte auf Anfrage von Finance mit: „Wir bedauern die Insolvenz von Trustbills sehr. In den nächsten Wochen werden wir in enger Abstimmung im Zuge des Insolvenzverfahrens zusammenarbeiten. Die Insolvenz betrifft zunächst nur die Trustbills GmbH. Es bleibt abzuwarten, ob sie auch die Trustbills Marketplace betreffen könnte.“ Die Deutsche Bank wollte sich gegenüber Finance nicht äußern.
Das operative Geschäft von Trustbills läuft über die Tochter Trustbills Marketplace und soll zunächst nicht von der Insolvenz betroffen sein. Das bestätigte CEO Jörg Hörster gegenüber „Finanz-Szene“: „Die Trustbills GmbH durchläuft derzeit einen Restrukturierungsprozess und ein zukunftsorientiertes Insolvenzverfahren. Das operative Geschäft wird davon jedoch nicht tangiert.“
Zukunft ungewiss
Dass gerade Trustbills in die Insolvenz rutscht, ist überraschend. Immerhin stehen mit der DZ Bank und der Deutschen Bank starke Partner an der Seite des Fintechs. Die Deutsche Bank und die DZ Bank haben zudem auch eigene Firmenkunden für die Plattform akquiriert.
Erst im vergangenen Jahr hatte CEO Hörster gegenüber Finance mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit mit den Banken immer besser laufe. Allerdings räumte Hörster ein, dass der Breakeven noch nicht erreicht sei. Der Grund seien Regulatorik und selbstauferlegte Compliance gewesen. Dennoch zeigte sich der Trusbills-Geschäftsführer optimistisch, was die künftige Entwicklung anging. Wie es nun mit Trustbills weitergeht, bleibt abzuwarten. Möglich wäre ein neuer Investor.