Verbraucher und Unternehmen in Europa sollen Zugang zu einer breiten Palette an hochwertigen Zahlungsmethoden bekommen. Bis Ende 2021 sollen Instant Payment Solutions daher verpflichtend werden.
Positionspapier der EU-Kommission
Brüssel will „Instant Payment“, in Deutschland bekannt als Echtzeitüberweisungen, zum Standard machen.
Die EU-Kommission hat eine Strategie für die Regulierung der Zahlungsverkehrsbranche in Europa vorgestellt. In dem Positionspapier „Retail Payments Strategy“ beschreibt Brüssel seine Vision von einem wettbewerbsfähigen, innovativen Payment-Markt, der den Verbrauchern und Unternehmen in Europa eine breite Palette an hochwertigen Zahlungsmethoden bereitstellt. Die Strategie soll auf vier Säulen aufgebaut sein:
- einer wachsenden Anzahl von digitalen und Echtzeit-Zahlungslösungen
- einem innovativen und wettbewerbsfähigen Markt für Payments
- effizienten Zahlungssystemen, die interoperabel sind
- effizienten internationalen Zahlungsmöglichkeiten, inkl. Überweisungen
Instant Payment bis Ende 2021 verpflichtend
Bis Ende 2021 soll Instant Payment zum verpflichtenden Standard in Europa werden, betont die EU-Kommission in ihrem Positionspapier. Händler und öffentliche Verwaltung sollen sich bis 2022 flächendeckend für Kartenzahlungen und digitale Bezahlmöglichkeiten öffnen. Wer sich sperrt, müsse mit legislativen Maßnahmen aus Brüssel rechnen, heißt es in dem Bericht weiter.
Eine länderübergreifende europäische Payment-Lösung ist derweil noch nicht in Sicht. Hier will die EU-Kommission erst bis 2023 ein gemeinsames Label und Logo prüfen.
Etablierte Banken bieten Echtzeit-Überweisungen an
Wie das Branchenmagazin Finanz-szene.de recherchiert hat, gehören Echtzeit-Überweisungen bei zahlreichen Banken schon zum Portfolio: So seien es keineswegs nur die modernen Fintechs, die Instant Payment anböten, sondern durchaus auch etablierte Banken und Sparkassen. Während z.B. die Solaris Bank keine Echtzeit-Überweisung im Programm hat und N26 lediglich eingehende Instant Payments akzeptiert, bieten Deutsche Bank, Commerzbank und die Hamburger Sparkasse ihren Kunden diesen Service schon regulär an.