Der Bezahldienst Klarna bringt eine eigene Kreditkarte auf den deutschen Markt. Die „Klarna Card“ kooperiert mit Visa und soll auch mit Google Pay funktionieren.
Die Klarna Card kommt nach Deutschland
Quelle: Klarna
Alles soll „smooth“, also besonders einfach sein mit dem Bezahldienst Klarna. Mit auffällig trendiger Werbung und dem Rapper Snoop Dog als Gesicht der Kampagne will der schwedische Zahlungsdienstleister auf sich aufmerksam machen, jetzt ist auch die Einführung der eigenen Kreditkarte in Deutschland geplant. Die Klarna Card kooperiert mit Visa, soll einen Ratenkauf im Einzelhandel ermöglichen und auch mit Google Pay funktionieren.
Einfach, aber nicht für Jeden
Am Hauptstandort Schweden wurde die Klarna-Kreditkarte bereits im Frühjahr 2018 ausgegeben. Mittlerweile seien 84.000 Klarna Cards im Umlauf, sagt der DACH-Geschäftsführer Robert Bueninck. In Deutschland gehe man zunächst mit einer Beta-Version an den Markt, die Kreditkarte werde also nicht sofort für Jeden verfügbar sein, so Bueninck. Nur Kunden, die zuvor schon den Klarna-Rechnungskauf genutzt haben, können eine Kreditkarte beantragen. Der Antrag wird dann über die Klarna-App abgewickelt, eine Legitimierung z.B. über Video-Ident soll nicht nötig sein. Stattdessen müssten die Kunden eine Erlaubnis erteilen, dass Klarna 10 Cent von ihrem Konto abbuchen darf, erklärt Klarna-Manager Bueninck den Vorgang: So könne der Bezahldienst die Kunden identifizieren, der Minimalbetrag werde sofort rücküberwiesen. Die Klarna Card wird dann innerhalb von fünf Tagen per Post zugestellt.
Bündelung von digitalen und stationären Kanälen
Angaben zur Anzahl der deutschen Kunden macht das schwedische Unternehmen nicht, in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es insgesamt 30 Millionen. Die Klarna-App nutzen in Deutschland bereits 2,4 Millionen Kunden aktiv. Der Schritt hin zum stationären Handel und zur Kreditkarte ist für Marktanalysten nachvollziehbar, gerade eine Kombination von digitalen und stationären Angeboten halten viele für sinnvoll.
Die Kunden wiederum profitieren von einem einheitlichen Shopping-Erlebnis, wenn die Zahlungskanäle gebündelt werden. Viele Kunden wünschen sich ein einheitliches Zahlungsmittel für Einkäufe im Laden und online, das Bezahlen wird so einfacher und überschaubarer. Für Bezahldienste hat diese Entwicklung noch einen weiteren Vorteil, betonen Branchenexperten: Sie könnten sich so Schritt für Schritt ins Banking vorwagen. Der Begriff Kredit werde beispielsweise nicht explizit thematisiert, stattdessen könnte der Anbieter dem Kunden eine Lösung vorschlagen, wie er die Rechnung nicht sofort bezahlen muss.