In der EU gelten künftig feste Regeln für Bitcoin und die Kryptomärkte. Die neue Mica-Richtlinie will die Anleger besser schützen und Geldwäsche einen Riegel vorschieben. Ein Bitcoin-Verbot ist dagegen vom Tisch.
Neues Regelwerk “Mica”
Die Europäische Union bringt die Krypto-Verordnung „Mica“ auf den Weg. - Quelle: Shutterstock.com
“Mica”, kurz für Markets in Crypto-Assets, heißt das neue Regelwerk der Europäischen Union, das einen einheitlichen Rechtsrahmen für Kryptowerte schafft. Damit sei Europa der erste Kontinent mit einer Krypto-Asset-Regulierung, teilte Dr. Stefan Berger (CDU), Mitglied des EU-Währungsausschusses erfreut mit. Ziel des neuen Gesetzes ist es, Anleger zu schützen und den Missbrauch von Kryptowährungen zu verhindern. Gleichzeitig soll es aber weiterhin Innovationen in dem Sektor ermöglichen. „Diese wegweisende Gesetzgebung beendet die Ära des Wilden Westens in der Kryptobranche“, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire, der als EU-Ratspräsident die Verhandlungen für die Mitgliedstaaten geführt hatte.
Bitcoin-Verbot ist vom Tisch
Im Rahmen der Mica-Entscheidung hat die EU nun dafür gesorgt, dass das umstrittene, klimapolitisch motivierte Verbot von Proof Of Work-Diensten nicht in Kraft treten wird und endgültig vom Tisch ist. Die EU hat sich stattdessen anscheinend dafür entschieden, Kryptowährungen ohne Unternehmen im Rücken von vielen Pflichten zu entbinden. Die EU habe einen technologieoffenen Ansatz gewählt, der sich an den „Regulatory Technical Standards“ (RTS) orientiert, erklärte Berger, der Initiator der Richtlinie. Dieser Schritt freut Bitcoin-Fans, da Bitcoin in Europa also weiterhin erlaubt bleibt. Das betrifft sowohl den Handel als auch den Besitz der Kryptowährung.
Das System besitzt keinen organisierten Träger und daher auch niemanden, der reguliert werden Non-Fungible Token (NFT) haben die Gesetzgeber zunächst von der Anwendung ausgeschlossen, es sei denn, sie fallen unter bestehende Vermögenskategorien. Die Kommission soll zunächst einen umfassenden Bericht über diese digitalen Werte erstellen, um gegebenenfalls spezifische Gesetzesvorhaben daraus zu entwickeln.
Meldepflicht für Transaktionenüber 1.000 Euro und Umweltbilanz
Oberstes Anliegen der neuen Mica-Verordnung ist der Schutz der Anleger. Künftig müssen die Krypto-Anbieter die Deckung ihrer Währung durch Einlagen nachweisen. Außerdem soll die Richtlinie helfen, Geldwäsche zu bekämpfen. Ein weiterer Beschluss sieht vor, dass Krypto-Börsen Transaktionen über 1.000 Euro von „Unhosted Wallets“ in Zukunft melden müssen. Das betrifft private Transaktionen von Hardware- oder Hot Wallets.
Mica verpflichtet die Krypto-Unternehmen zudem, Umweltbilanzen zu veröffentlichen. Das gilt für den Energieverbrauch und den Umwelteinfluss der Krypto-Assets. Im Netz fordern Anleger bereits entsprechende Offenlegungen für andere Zweige von Industrie und Wirtschaft. Allerdings gilt diese Regel wieder nicht für Bitcoin und Defi-Assets ohne Unternehmen im Hintergrund.