Eine aktuelle Studie des Kreditkartenanbieters Visa bildet die Einstellung der Deutschen zum mobilen Bezahlen ab. Dabei zeigt sich, dass der Bereich Mobile Payment nach wie vor mit Vorurteilen und Halbwissen zu kämpfen hat.
Vorurteile zum mobilen Bezahlen
Jeder vierte Deutsche möchte mobiles Bezahlen in den nächsten 12 Monaten ausprobieren. - Quelle: Visa
Die Studie „Mobile Payment Monitor 2019“ von Visa in Zusammenarbeit mit forsa gibt Aufschluss über die Einstellung der Deutschen zum mobilen Bezahlen. Dabei zeigt sich auch, dass einige hartnäckige Vorurteile zum Mobile Payment im Umlauf sind: so vermuten etwa 41 Prozent der Befragten, dass mobiles Bezahlen nur mit Handyempfang möglich ist. Das stimmt so aber nicht, denn das kontaktlose Bezahlen funktioniert über die Nahfunktechnologie NFC und nicht über das Mobilfunknetz. Dabei überträgt das Smartphone die Zahlungsdaten direkt auf das Lesegerät des Händlers.
Hemmschwelle Sicherheitsbedenken
Ein weiteres Vorurteil besagt, dass mobiles Bezahlen mit dem Handy unsicher sei: 47 Prozent der Befragten äußerten Sicherheitsbedenken. Laut Visa-Studie glauben 35 Prozent, dass mobiles Bezahlen mit einer hinterlegten Karte unsicherer sei als die Kaufabwicklung über eine physische Bankkarte. Bei den jüngeren Kunden unter 35 Jahren, den Millenials sind es sogar 42 Prozent.
Die Bedenken sind allerdings unbegründet, mobile Bezahldienste mit hinterlegter Karte nutzen ebenso sichere Visa-Systeme und Technologien. Tatsächlich werden keine echten Kartendaten auf dem Endgerät gespeichert, sondern lediglich eine von Visa generierte Nummer. Dieser sogenannte Token wird weder ausgedruckt noch kann er aus dem Gerät ausgelesen werden. Die Nummer ist an das Gerät gebunden und kann nur für das kontaktlose Bezahlen mit eben diesem Smartphone verwendet werden.
Knackpunkt persönliche Daten
Die Visa-Untersuchung zeigte auch, dass viele Nutzer Vorbehalte haben, wenn es um ihre persönlichen Daten geht: 44 Prozent glauben, dass Daten wie etwa der Name beim mobilen Bezahlen an die Geschäfte übermittelt werden. Das entspricht aber nicht der Realität, denn der Händler erhält keine sensiblen Kartendaten. Es wird lediglich der Token übermittelt, der keine Rückschlüsse auf die Person des Käufers zulässt.
58 Prozent der Befragten äußerten zudem die Sorge, dass ihre persönlichen Daten von Dritten abgeschöpft werden könnten. Bei der Altersgruppe der Millenials waren es sogar 65 Prozent. Auch hier will die Visa-Studie gegensteuern und Vorurteile abbauen: laut Studienautoren ist der Token für Betrugsversuche wertlos, denn er ist nicht direkt mit dem Konto des Käufers verknüpft. Er funktioniert nur mit dem Smartphone des legitimen Eigentümers, das zudem mit einem entsprechenden Sicherungsprogramm ausgestattet ist.