Der Messenger-Dienst WhatsApp will eine Mobile-Payment-Funktion integrieren. Damit schlägt er dieselbe Richtung ein wie die Konkurrenz-App WeChat, die mittlerweile Dienste für sämtliche Angelegenheiten anbietet.
Einstieg ins Mobile-Payment-Geschäft für 2019 geplant

WhatsApp will ins Mobile-Payment-Geschäft einsteigen. Oder besser gesagt: tiefer einsteigen. Denn in Indien können WhatsApp-Nutzer bereits seit vier Jahren über die App bezahlen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg – zu dessen Unternehmen WhatsApp seit 2014 gehört – will den Bezahlservice noch dieses Jahr in weiteren Ländern einführen.
„Payment ist einer der Bereiche, den wir enorm vereinfachen können. Ich glaube, das Überweisen von Geldbeträgen über das Smartphone wird irgendwann so einfach wie das Versenden eines Fotos sein", so Zuckerberg auf der F8-Entwicklerkonferenz.
Auf den Spuren von WeChat
Für die Integration der Bezahlfunktion wird eigens ein neues Team in London aufgebaut. Laut einem Bericht der Financial Times sollen etwa 100 Mitarbeiter an dem Projekt mitwirken. In Dublin sollen weitere Mitarbeit für den Bereich eingesetzt werden.
Mit dem neuen Projekt wandelt WhatsApp auf ähnlichen Pfaden wie WeChat. Der große Konkurrent aus China bietet bereits zahlreiche Dienste an, über die Nutzer sämtliche Angelegenheiten regeln (lassen) können. So können WeChat-Nutzer über die App nicht nur chatten und telefonieren, sondern auch Nachrichten lesen, Spiele zocken, Taxis oder Lebensmittel bestellen, Restaurant- und Stromrechnungen bezahlen, Jobs oder Leute in der Nähe suchen, Arzttermine buchen oder ein Visa für den USA-Besuch beantragen. Ein Mobile-Payment-System gibt es bei WeChat selbstredend auch.
Mobile-Payment-Projekt mit großer Wichtigkeit
Zudem zählt WeChat als Nabel der E-Commerce-Welt. Chinesische Online-Händler richten sich zuerst ein Profil auf WeChat ein, bevor sie sich eine eigene Webseite erstellen. Das liegt daran, dass im Land der Mitte mobile Geräte das stationäre Internet schon längst abgehängt haben.
Für WhatsApp ist es noch ein weiter Weg, bis der Messenger-Dienst einen ähnlichen Status erreicht hat wie WeChat. Mit der Einführung einer Bezahlfunktion geht WhatsApp einen ersten Schritt. Die Größe des eigens dafür zusammengestellten Teams, unterstreicht dabei die Wichtigkeit des Projekts. Denn weltweit betreibt WhatsApp „nur“ 400 Mitarbeiter. Am beliebtesten ist WhatsApp in Indien, Brasilien, Indonesien und Mexiko.