Während die Deutschen noch gerne bar bezahlen und sich Bezahl-Apps nur langsam durchsetzen, haben die USA bereits einen neuen Trend-Dienst für sich entdeckt: Venmo.
Viele junge US-Amerikaner venmoten bereits
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Venmo heißt eine App aus den USA, die vor allem bei den Millennials – also den 20- bis 30-Jährigen – auf Begeisterung trifft. Laut Schätzungen kommt der 2009 gegründete Dienst bereits auf rund 39 Millionen Nutzer. Venmo, das mittlerweile zu Paypal gehört, ist ebenfalls ein Bezahldienst. Das Besondere: Der Freundeskreis eines Nutzers sieht, an wen Geld gezahlt wurde. Nur der Betrag bleibt geheim.
„Die Peer-To-Peer-Zahlungen explodieren. Das ist ein Billionenmarkt, wo für viele Unternehmen Platz ist“, sagt Paypal-Chef Dan Schulman gegenüber dem Fernsehsender CNBC. Allein von Oktober bis Dezember 2018 wurden über Venmo 19 Milliarden US-Dollar bewegt.
Venmo ist praktisch und macht Spaß
Mit der App können Nutzer Geld überweisen oder von anderen anfordern. Dadurch kann unter anderem ohne Probleme die Restaurant-Rechnung geteilt oder Reinigungskräfte bezahlt werden. Der Dienst ist mit dem eigenen Bankkonto verknüpft. Eine Transaktion wird ähnlich wie bei Paypal sofort ausgeführt. Wer anstelle eines Kontos eine Kreditkarte angibt, muss Gebühren zahlen. ‚Ansonsten ist der Dienst kostenlos.
Für die Betreffzeile bietet Venmo zahlreiche Emojis an. Somit spart man sich lange Verwendungszwecke bei Zahlungen. Zudem kann man seine Freunde aus Facebook und dem Smartphone-Telefonbuch zu Venmo hochladen.
Venmo wächst weiter – die Konkurrenz versucht mitzuhalten
„Das Erfolgsgeheimnis von Venmo ist, dass es sich nicht um eine bloße Überweisungs-App handelt“, so Schulman. „Die junge Generation fordert eine Integration in ihr soziales Netzwerk. Man taggt eine Transaktion, versieht sie mit einem Emoji und teilt sie mit Freunden.“ Aktuell ist Venmo nur in den USA nutzbar. Sowohl Geld-Sender als auch Empfänger müssen in den USA leben.
Da Venmo so ein großer Erfolg ist, haben sich die US-Banken vor gut zwei Jahren zusammengeschlossen und den Konkurrenz-Dienst „Zelle“ ins Leben gerufen. Die App funktioniert ähnlich wie Venmo – macht wohl aber weniger Spaß.
Dafür ist Venmo mittlerweile auch bei der älteren Zielgruppe angekommen. Die größte wachsende Gruppe für diese Peer2Peer-Dienste in den USA sind laut Paypal Nutzer über 40 Jahren.