Deutsche Verbraucher sind kaufkräftig und shoppen gerne online. Anders als Niederländer oder Dänen sind sie aber noch zögerlich beim Online-Banking, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Online-Banking in Deutschland noch ausbaufähig
Eine Studie des Payment-Anbieters Unzer offenbart große Berührungsängste der Deutschen gegenüber digitalen Bankgeschäften: Nur jeder Zweite nutzt in Deutschland digitale Bankgeschäfte in Form von Online-Baning. - Quelle: Shutterstock.com
Der digitale Zahlungsdienstleister Unzer hat eine Studie zu E-Commerce und Online-Banking in Deutschland und Europa durchgeführt. Wie aus dem Report hervorgeht, sind deutsche Konsumenten kaufkräftig und dem E-Commerce gegenüber überdurchschnittlich aufgeschlossen: 76 Prozent der deutschen Bevölkerung kaufen im Internet. Allerdings zeigen die deutschen Verbraucher auffällig große Berührungsängste beim Thema Online-Banking. Nur jeder zweite Befragte in Deutschland verwaltet seine Bankgeschäfte digital. In Dänemark liegt dieser Anteil bei 95 Prozent, in den Niederlanden bei 91 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 63 Prozent.
Skandinavische Länder und Niederlande besonders digitalaffin
Quelle: Unzer
Die besten Bedingungen für den E-Commerce bieten derzeit laut Unzer-Report die Niederlande, Dänemark und Schweden. Diese Länder punkten mit kaufkräftigen und digitalaffinen Konsumenten sowie den besten infrastrukturellen Bedingungen nach Analyse aller EU-Märkte. Dazu zählen eine äußerst leistungsfähige Post, preiswerte Versandkosten, günstige Lager- und Gewerberäume und schnelles Internet.
Auch Irland und Österreich bieten Unternehmern im E-Commerce ein hohes Fachkräftepotenzial, günstige Preise bei Versand und Gewerbeflächen sowie hohe Online-Banking-Quoten (Irland 77 Prozent, Österreich 71 Prozent).
Das untere Ende des Rankings bildet Bulgarien. Das Land ist zwar infrastrukturell gut für den E-Commerce aufgestellt, aber die Verbraucherlandschaft ist noch sehr zögerlich beim Einkaufen im Internet und vergleichsweise wenig kaufkräftig. Die Online-Banking-Quote liegt gerade einmal bei 15 Prozent)
Weitere Erkenntnisse
- Die kaufkräftigsten Konsumenten leben in Luxemburg und Irland. 81 Prozent der Luxemburger und 87 Prozent der Iren kaufen regelmäßig im Internet.
- E-Commerce in Österreich vertreiben am häufigsten auch ins Ausland. 17 Prozent der Onlinehändler versenden über die Ländergrenzen hinweg. In keinem anderen Land ist dieser Anteil höher. In Deutschland verkaufen nur 11 Prozent der E-Commerce ins Ausland.
- Gewerbeflächen, wie Lagerräume, sind in Slowenien mit einem Quadratmeterpreis von 131 Euro pro Jahr am günstigsten und in Frankreich mit einem Quadratmeterpreis von 880 Euro pro Jahr am teuersten.
- Die Kosten für den Versand eines Päckchens (Inland, Gewicht 1 kg) können EU-weit sehr unterschiedlich sein: Während man in Kroatien nur 1,61 Euro für die Dienstleistung zahlt, sind es in Belgien 10 Euro.