Lediglich 40 Prozent der deutschen Banken sehen Open Banking als wichtigen Bestandteil der Bankenwelt an. Im internationalen Durchschnitt sind es 64 Prozent. Dies geht aus einer aktuellen Finastra-Studie hervor.
Open Banking noch kein Must-have für deutsche Banken
Finastra-Studie zeigt: Nur 40 Prozent der deutschen Banken betrachten Open Banking als Must-have.
Nur 40 Prozent der deutschen Banken sehen Open Banking als Must-have. Im internationalen Vergleich liegt der Wert bei 64 Prozent. Dies zeigt die Studie „Open Banking and Collaboration: State of the nation survey 2020“ von Finastra. Zudem geben 75 Prozent der Banken in Deutschland an, offene Programmierschnittstellen (APIs) in den kommenden zwölf Monaten einsetzen zu wollen, um Open Banking zu ermöglichen. In anderen Ländern liegt der Prozentsatz auch hier höher (88 Prozent).
In der Studie wird deutlich, dass sich deutsche Banken aktuell auf verbesserte Effizienz und Kosteneinsparung fokussieren. Die Gründe für den Einsatz neuer Technologien sind vor allem eine höhere Wettbewerbsfähigkeit (46 Prozent) sowie die Reduzierung von Kosten (44 Prozent).
Deutsche Banken hadern mit fehlender Unterstützung und strikten Regulierungen
Auch das Unternehmenswachstum spielt mit 35 Prozent hierzulande für die Banken noch eine einigermaßen wichtige Rolle, ebenso wie die Erfüllung von Kundenerwartungen (34 Prozent). Beim Einsatz innovativer Technologien steht die Künstliche Intelligenz (39 Prozent) ganz vorn, gefolgt von Mobile Banking (37 Prozent). Beide Techniken sollen von mehr als einem Drittel der Institute in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten eingeführt werden. Cloud Computing kommt auf einen Wert von 32 Prozent und APIs auf 31 Prozent.
Der Grund, warum sich Banken hierzulande mit Innovationen so schwer tun, sind laut eigenen Aussagen die fehlende Unterstützung der Branche und der Regierung (44 Prozent). Eine große Herausforderung stellt für die deutschen Banken vor allem die Regulierung (34 Prozent) dar.
„Dass Open Banking rund um den Globus an Zuspruch gewinnt, ist eine vielversprechende Entwicklung. Dennoch halten viele das Konzept für noch nicht ausgereift, sehen aber enormes Potenzial darin“, erklärt Achim Thienel, Geschäftsführer Deutschland bei Finastra. „In Zeiten sinkender Kundenbindung im Finanzsektor und der Möglichkeit, den Bankanbieter mit wenigen Klicks zu wechseln, müssen auch die Banken in Deutschland die Vorteile von Kollaboration und offenen Schnittstellen einsetzen, um ihren Service zu verbessern und wettbewerbsfähig zu bleiben.“