Niedrige Zinsen und Überliquidität bringen die traditionellen Geschäftsmodelle der Banken unter Druck. Eine aktuelle Untersuchung der Beratungsagentur Moonroc geht der Frage nach, welche neuen Strategien im Bankensegment vielversprechend sind.
Banken unter Druck
Eine aktuelle Studie zeigt strategische Auswege für das Retail Banking.
Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank stellt Banken und Sparkassen vor große Herausforderungen. Die Rettungsmaßnahmen in der Corona-Krise sorgen zusätzlich für Liquidität und verschärfen das Problem noch. So wird der Spielraum für Banken, um profitable Geschäfte abzuwickeln zunehmend enger. Können bewährte Geschäftsmodelle weiter bestehen? Welche neuen Formen des Bankings erweisen sich als vielversprechend für die Zukunft? Diesen Fragen geht eine Studie der Münchner Unternehmensberatung Moonroc nach.
Retail Banking Kompass 2020
„Don`t walk, run!“ betitelt Mooroc die aktuelle Studie zum Retail Banking in Corona-Zeiten. Das ist passend, weisen die Autoren doch deutlich darauf hin, dass im neuen Bankenmarkt jene Geldinstitute gewinnen können, die den Fortschritt zulassen. Reine Restrukturierungsmaßnahmen der alten Geschäftsmodelle führten am Wesen des neuen Bankings vorbei, so die Autoren des Retail Kompasses. Die Studie identifiziert drei vielversprechende Strategien für den Aufbau neuer Geschäftsmodelle:
- Fast Innovators: völlig neue Banking-Modelle, die auf technischen Innovationen basieren im Stil von Revolut, N26 oder Klarna.
- New Monopoly Banking: starker Zuschnitt auf eine bestimmte Zielgruppe, zum Beispiel Autobanken wie VW Financial Services.
- Serial Restructurer und professionelle Asset-Verwertung: dabei werden Assets der Bankenbilanzen restrukturiert, durch gezielte Zukäufe werden neue Banken geformt, die trotz gesättigtem Markt ein profitables Wachstum erreichen können.