Vertrauen in Robo-Advisor steigt
Der Anteil des von einem Robo-Advisor verwalteten Vermögens steigt insbesondere bei Frauen und Menschen unter 50 Jahren. - Quelle: Shutterstock.com
Das Vertrauen in Robo-Advisors ist im vergangenen Jahr gestiegen. In der zweiten gemeinsamen Studie der Direktbank Comdirect und des digitalen Vermögensverwalters Quirion bewerten 47 Prozent der befragten Nutzer und knapp ein Fünftel der Nicht-Nutzer die automatische Geldanlage positiver als im Vorjahr. Zentrale Argumente für die Geldanlage mit Robo-Advisors sind weiterhin Selbstbestimmtheit, Zeitersparnis und einfache Anlage auch ohne Vorkenntnisse.
Anlageverhalten bei Privatanlegern sehr stabil
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Zielgruppe trotz des Krisenjahres 2022 weiterhin ein hohes Interesse an der Geldanlage hat: 81 Prozent der Befragten bestätigten ihr hohes oder sehr hohes Interesse an der Geldanlage. Das Anlageverhalten der Privatanleger blieb insgesamt stabil, jedoch gab es einige Veränderungen im Detail.
Das verfügbare Anlagevermögen sowie die potenziellen Sparraten blieben relativ konstant, wobei 76 Prozent mehr als 10.000 Euro und 30 Prozent sogar mehr als 50.000 Euro frei verfügbares Anlagevermögen hatten. Die monatlichen potenziellen Sparraten sind hoch, über 90 Prozent der befragten Haushalte wären in der Lage, mindestens 100 Euro im Monat zu sparen.
Zu den häufigsten Gründen, weshalb Menschen sich nicht für Geldanlagen interessieren, gehören zwar weiterhin auch Risikoscheu und Misstrauen gegenüber Banken, jedoch gewinnen Aspekte wie Komplexität oder Zeitmangel an Bedeutung. Zudem wurde festgestellt, dass Personen, die sich nicht für die Geldanlage interessieren, größere Vermögensverluste hinnehmen mussten als interessierte Personen. Robo-Advisors können hier als Lösung dienen, da sie auch für Nicht-Interessierte mit niedrigem Aufwand eine einfache und transparente Geldanlage ermöglichen.
Robo-Bekanntheit und Nachfrage konstant hoch
Im Hinblick auf den Robo-Advisor-Markt in Deutschland zeigte sich, dass Quirion und Cominvest als führende Anbieter bekannt sind. Zusammen verwalten sie rund 3 Milliarden Euro für mehr als 110.000 Kunden. Die Bekanntheit von Robo-Advisors liegt stabil bei über 60 Prozent. Die gute Nachricht für die Branche: Rund 60 Prozent aller Befragten können sich weiter vorstellen, Geld bei einem Robo-Advisor anzulegen. Bei den unter 50-Jährigen sind es sogar mehr als zwei Drittel.
Die Erwartungen an Robo-Advisors haben sich im Vergleich zur Vorjahresstudie nicht wesentlich verändert: Geringe Kosten und Einfachheit bei der Nutzung stehen nach wie vor im Fokus, gefolgt von Rendite, Transparenz und Flexibilität.
Die zentralen Vorbehalte der Nicht-Nutzer gegenüber der Anlage mit Robo-Advisors wie die Überzeugung selbst besser anzulegen, Höhe der Gebühren, mangelndes Vertrauen in einen Anlage-Algorithmus sowie das Fehlen eines persönlichen Kontakts bleiben konstant, werden aber schwächer.
Erfreulich aus Sicht der Robo-Advisors: Nutzer vertrauen dem Robo mittlerweile 30 Prozent ihres Anlagevermögens an - ein Anstieg um sieben Prozentpunkte. Top-Argument für die Nutzung ist unverändert der Komfort, sich um nichts kümmern zu müssen.
"Die Ergebnisse unserer Robo-Advisor-Studie 2023 verdeutlichen, dass trotz des herausfordernden Jahrs 2022 das Interesse an Geldanlage weiterhin hoch ist. Robo-Advisors können eine Lösung für alle sein, die eine professionelle, kostengünstige und bequeme Geldanlage suchen", so Sabine Schoon-Renné, Bereichsvorständin Comdirect & Digital Banking bei der Commerzbank.