Die Coronakrise hat Auswirkungen auf die Finanzwelt. Das schließt auch die digitalen Vermögensverwalter mit ein. Das Portal Brokervergleich.de hat nun getestet, wie sich die einzelnen Robo-Advisor in Krisenzeiten so schlagen.
Ein durchwachsenes Ergebnis für die Leistung der Robo-Advisor
Eine Untersuchung zeigt unterschiedliche Leistungen der Robo-Advisor während des Corona-Crashs.
Um die 40 Robo-Advisor gibt es bereits auf dem deutschen Markt. Sie alle werben fleißig um jeden einzelnen Kunden. Doch wie sieht es mit der Performance während der aktuellen Coronakrise aus? Das Onlineportal Brokervergleich.de hat 20 Robo-Advisor analysiert und ihre gegenwärtige Leistung bewertet. Dabei wurden in einem Test mit Echtgeld-Depots 20 Strategien miteinander verglichen, die sich an Anleger mit ausgewogenem Risikoprofil richten.
Das Ergebnis: Durchwachsen und gut durchmischt. Die Wertentwicklung der analysierten Robo-Advisor reicht von -12,1 Prozent bis -27,6 Prozent. Gute bis sehr gute Ergebnisse lieferten die Depots bei Cominvest, Kapilendo und WMD Capital. Weniger punkten konnten hingegen die Depots bei Scalable Capital, Ginmon und Robin.
Depots waren zu unterschiedlich
Zusätzlich hat Brokervergleich.de die Ergebnisse der Robo Advisor in Relation zu einer Benchmark gesetzt. Als Benchmark fungierte hier eine 50/50-Mischung aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren. Zum Einsatz kommt ein Vergleichsindex, der sich zu 50 Prozent aus dem MSCI World und zu 50 Prozent aus dem Barclays Aggregate Bond zusammensetzt. Das Ergebnis hier: Elf der 20 untersuchten Robo-Advisor schnitten besser ab als die Benchmark, neun waren schlechter.
Das Problem bei dem Test: Die verglichenen Depots unterschieden sich hinsichtlich Zielsetzung und Anlegerprofil. Das untersuchte Depot bei Scalable Capital gehört beispielsweise nicht zu den ausgewogenen Portfolios, sondern weist ein hohes Risiko auf. Ähnlich verhält es sich beim Ginmon-Depot, das standardmäßig mehr Aktien enthält als viele Wettbewerber. Somit waren während des Crashs logischerweise auch die Verluste höher.
Das Ergebnis zeigt nur die kurzfristige Anlagesituation
Hinzu kommt, dass der ausgewählte Zeitraum zu kurz ist, um ein verlässliches und aussagekräftiges Ergebnis zur Qualität des jeweiligen Robo-Advisors zu bekommen. Ausnahmslos alle digitalen Vermögensverwalter haben ihre Strategien auf einen mittel- bis langfristigen Anlageerfolg ausgerichtet.
Das „Extra-Magazin“, eine Fachpublikation für passive Investments, hat jüngst die in Deutschland aktiven Robo-Advisor bewertet – auf langer Sicht. Hier konnten die Anbieter Quirion, Visualvest, Fintego und Growney fünf von fünf Sterne für sich gewinnen. Vier von fünf Sterne erreichten Ginmon, Whitebox und Scalable Capital. Anleger sollten sich daher auch an umfangreichen Tests orientieren, wenn sie ein passendes Angebot bei einer automatisierten Vermögensverwaltung suchen.