Das neue Unternehmen ClariLab soll Services zur Bekämpfung von Geldwäsche anbieten. Dahinter stehen die Auskunftei Schufa und das Fintech Start-Up fino run, die ihre Kompetenzen in der Softwareentwicklung und bei den Unternehmensdaten bündeln wollen.
ClariLab vereinfacht Legitimationsprozesse
Bekämpfung von Geldwäsche: SCHUFA und fino bündeln Kräfte in neuer Tochtergesellschaft ClariLab.
„ClariLab“ heißt das neue Brainchild der Auskunftei Schufa und dem Fintech fino run. Das Unternehmen soll Dienstleistungen zur Bekämpfung von Geldwäsche anbieten. Die beiden Kooperationspartner kennen sich schon länger, sie betreiben gemeinsam die Plattform „KYCnow“, die jetzt ausgebaut und erweitert werden soll. Im Zentrum der Aktivitäten stehen Know-Your-Customer-Prozesse (KYC) zur Legitimierung neuer Kunden. Anvisierte Zielgruppen sind Bankinstitute, Leasing- und Immobiliengesellschaften, die ihre Firmenkunden überprüfen müssen, um sicher zu stellen, dass diese nicht im Verdacht der Geldwäsche oder Terrorfinanzierung stehen.
Bündelung von Kompetenzen
Die Schufa und das Start-Up fino run stellen jeweils einen jeweils einen Geschäftsführer, Tobias Eiss und Tobias Weber. Beide Unternehmen wollen sich in den Bereichen Softwareentwicklung und Unternehmensdaten ergänzen. Zu den finanziellen Modalitäten gibt es bislang keine Angaben, bekannt ist nur, dass die Schufa 75 Prozent der Anteile an ClariLab besitzt. Das Fintech Fino run mit Sitz in Kassel wurde 2015 gegründet und war zunächst mit Kontowechsel-Services in der Szene bekannt geworden. Weitere Produkte von fino sind die Rechnungs-Management-Software GetMyInvoices und das Programm anybill für Kassenbons auf dem Smartphone.
Geldwäsche stellt in Deutschland ein großes Problem dar
Das Geldwäschevolumen in Deutschland beläuft sich laut einer Analyse des Bundesfinanzministeriums heute auf mehr als 100 Milliarden Euro jährlich. Um Geldwäsche zu verhindern und Verpflichteten beim aufwendigen KYC-Prozess, der beim Eingehen einer neuen Geschäftsbeziehung durchgeführt werden muss, zu unterstützen, haben SCHUFA und fino die digitale Lösung KYCnow entwickelt, die bereits seit 2018 am Markt etabliert ist. Der KYC-Prozess zur Identifizierung der Risiken von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung kann bereits heute über die KYCnow-Plattform automatisch in elektronischer Form abgebildet werden.
Für eine Vielzahl von Unternehmen bestehen umfassende Prüfpflichten, die zum Beispiel durch internationales Geschäft und vielfältige externe Datenquellen eine hohe Komplexität mit sich bringen. Die Erfüllung einer GwG-konformen Prüfung bedeutet daher bisher einen hohen manuellen Aufwand, ist zeit- und kostenintensiv und im Hinblick auf eine kundenfreundliche Gestaltung der entsprechenden Prozesse kaum mehr zu erfüllen.
Tobias Eiss, designierter Geschäftsführer ClariLab: „Der konsequente Schritt, um die schon jetzt erfolgreiche Plattform KYCnow eine juristische Einheit herum zu bauen, soll die Geschichte um das so wichtige Thema der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung wirksam und mit Ernsthaftigkeit weitererzählen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern in lebendigen Diskussionen neue, schnellere und sicherere Wege zu finden, dieses Thema voranzutreiben.“