Erstmals sind die Kundenzahlen der Sparda-Gruppe rückläufig: laut einer Mitteilung des Instituts hat die Sparda-Bank Nürnberg im vergangenen Jahr rund sieben Prozent ihrer Mitglieder verloren. Auch andere Standorte seien betroffen, heißt es in einem Medienbericht.
Kundenzahlen der Sparda-Banken sind rückläufig
Über 100.000 weniger Kunden: Den Sparda-Banken laufen die Mitglieder davon. - Quelle: Shutterstock.com
Die Sparda-Banken verzeichnen einen deutlichen Rückgang bei den Kundenzahlen, wie der Finanz-Newsletter Finanz-szene.de mit Blick auf die jüngste Mitteilung der Sparda Bank Nürnberg jetzt berichtet. So hat die Sparda-Bank Nürnberg im abgelaufenen Geschäft fast sieben Prozent ihrer Mitglieder verloren: die Zahl ging laut Mitteilung des Instituts von rund 219.000 auf rund 203.000 zurück. Das sei kein Einzelfall, heißt es bei Finanz-szene.de weiter: Eine Auswertung der Geschäftsberichte von 2020 zeige, dass die Mitgliederzahl der Sparda-Gruppe auch schon im ersten Corona-Jahr um 95.604 gesunken war auf 3.465.257. Dies bedeutete ein Minus von 2,7 Prozent, verglichen mit dem Stand von Ende 2019.
Zwischen 2010 und 2015 konnten die Sparda-Banken dagegen noch ein kräftiges Mitgliederwachstum verzeichnen. Damals stieg die Zahl innerhalb von fünf Jahren um mehr als zehn Prozent von rund 3,2 Millionen auf rund 3,6 Millionen Kunden. Während die Kundenzahl bis 2019 relativ stabil blieb, ist sie nun in den zwei Pandemiejahren rückläufig. Bei der Sparda Nürnberg wiegelt man ab, die notwendige Einführung von Giro-Entgelten habe lediglich zu einer Bereinigung des Kundenbestands geführt.
Was sind die Gründe für den Mitgliederschwund?
Über die Gründe für den Mitgliederschwund könne man bislang nur spekulieren, heißt es bei Finanz-szene.de weiter: Zum einen könnte es an der tendenziell älteren Kundschaft der Sparda-Gruppe liegen und dem natürlichen Ausscheiden von alten Kunden. Auch die Einführung von Kontogebühren in den letzten zwei Jahren habe viele Kunden verärgert, die zuvor ein kostenloses Girokonto hatten. Eine weitere Ursache könnte die Banking-App Teo sein, die für viel Ärger bei den Bankkunden sorgte und eventuell so manchen zum Weggang bewegt habe. In welchem Maße sich der Trend 2021 fortgesetzt hat, wird sich zeigen, sobald die aktuellen Zahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht werden.