Regelmäßiges Sparen und Investieren
• 30 Prozent der Millennials investieren, während 30 Prozent in Form von Bargeld sparen. - Quelle: Shutterstock.com
Die Generation der Millennials, also der heute 25- bis 40-Jährigen, ist an den Kapitalmärkten aktiver denn je. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von YouGov im Auftrag der Fintechs Forget Finance und Evergreen. Laut der Studie hat regelmäßiges Sparen und Investieren bei Millennials oberste Priorität. 8 von 10 Millennials legen regelmäßig Geld beiseite. Bemerkenswert ist, dass trotz steigender Zinsen und anhaltend hoher Inflation ein Großteil der Befragten das eigene Geld immer noch unverzinst spart – und zwar bei 40 Prozent auf Girokonten und 30 Prozent in Bargeld. Demgegenüber geben nur 30 Prozent der befragten Millennials an, ihr Geld zu investieren.
Die Sparziele der Millennials variieren, wobei das Beiseitelegen von Geld als Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben mit 49 Prozent an erster Stelle steht. Die Altersvorsorge (37 Prozent) nimmt, nach Urlaubsreisen (41 Prozent), erst den dritten Platz ein.
Reaktion auf die Krisenzeiten
Quelle: Evergreen & Forget Finance
Die Auswirkungen der aktuellen Krisen wie Ukrainekrieg und Inflation sind auch bei vielen Millennials spürbar. So gibt die Hälfte an, nun stärker auf ihre Ausgaben zu achten. Einige kämpfen sogar damit, ihre Fixkosten mit ihrem Einkommen (14 Prozent) zu decken. Jeder Fünfte musste bereits auf seine Ersparnisse zurückgreifen (20 Prozent).
Hierzu passt, dass „finanzielle Freiheit" von den Befragten am ehesten damit assoziiert wird, dass sie sich über Geld keine Gedanken machen müssen, gefolgt von der Abwesenheit von Schulden und dem Vorhandensein eines finanziellen Polsters.
Verschiedene Kanäle für Finanzinformationen
Quelle: Evergreen & Forget Finance
Obwohl Börsengeschäfte immer digitaler werden, setzen Millennials bei der Informationssuche weiterhin auf klassische Kanäle. Sie informieren sich dabei über verschiedene Quellen, wie Bücher und Zeitungen (21 Prozent), bei ihrer Bank (18 Prozent), Freunden (17 Prozent) und ihren Eltern (16 Prozent).
Unter den sozialen Medien wird hauptsächlich YouTube zu Rate gezogen (18 Prozent). Instagram (10 Prozent) und TikTok (3 Prozent) spielen keine nennenswerte Rolle.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, genießen Partner und Eltern in der Altersgruppe der 25- bis 40-Jährigen das meiste Vertrauen. Finanz-Influencern, sogenannte Finfluencer, wird hingegen weniger Glauben geschenkt. Sie landen in der Vertrauens-Rangliste auf dem 8. Platz.
20 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich gar nicht über Finanzthemen informieren. Ebenso viele Millennials – also jeder Fünfte – sagen von sich, dass sie über keinerlei Finanzwissen verfügen.
Nachhaltige Geldanlage: Interesse groß, Wissen ausbaufähig
Auch in der Kategorie Nachhaltigkeit zeigt die Studie ein Informationsdefizit der Millennials auf: Nur 16 Prozent der Befragten konnten genau definieren, was eine nachhaltige Geldanlage ausmacht. Dennoch finden 48 Prozent es wichtig, dass ihr Finanzdienstleister nachhaltig agiert. Das Hauptmotiv für eine nachhaltige Investition ist dabei für fast jeden Zweiten (43 Prozent), um in eine lebenswerte Zukunft zu investieren. Nur 15 Prozent machen dies, um eine Überrendite zu erwirtschaften.
Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Im Rahmen der Erhebung konnten geschlechtsspezifische Unterschiede in allen Bereichen festgestellt werden. So setzen weibliche Millennials weiterhin vermehrt auf Sparen. Nur 20 Prozent der Frauen geben an, regelmäßig Geld zu investieren – nur halb so viele wie bei den Männern mit fast 40 Prozent.
Besonders hervorzuheben sind die Auswirkungen des Investierens auf die eigenen Zukunftsaussichten bei Frauen. Insgesamt blicken diese im Vergleich zu Männern eher negativ in die Zukunft, ihre Aussicht wird jedoch signifikant positiver, wenn sie regelmäßig Geld anlegen: Die Anlegerinnen beurteilen ihre Zukunftsaussichten zu 55 Prozent eher positiv im Vergleich zu den Nicht-Anlegerinnen, die diese Meinung nur zu einem Viertel (26 Prozent) teilen.
Frauen, die nachhaltig investieren, tun dies zudem aus deutlich altruistischeren Motiven. So gibt über die Hälfte von ihnen (54 Prozent) als Grund an, dass sie in eine lebenswerte Zukunft investieren möchten als die Männer (34 Prozent).