Erstmals wird ein Neobroker übernommen: der Münchner Anbieter Gratisbroker geht an das Wirtschaftsportal Finanzen.net, wie das Online-Magazin Finanz-szene.de jetzt berichtet. Wie hoch der Kaufpreis war, ist noch nicht bekannt.
Gratisbroker wird aufgekauft
Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene.de übernimmt das zum Springer-Konzern gehörende Portal „Finanzen.net“ den Trading-Anbieter „Gratisbroker. - Quelle: Shutterstock.com
Neobroker bieten intuitives und preiswertes Trading über eine Smartphone-App und sind insbesondere bei jüngeren Anlegern beliebt. Der Trading-Boom in der Corona-Pandemie gibt auch den deutschen Neobrokern viel Aufwind, mittlerweile sind über ein Dutzend Anbieter auf dem Markt aktiv. Wie das Online-Magazin Finanz-szene.de jetzt berichtet, kommt es zu einer ersten Übernahme auf dem deutschen Neobroker-Markt: das Wirtschaftsportal Finanzen.net, ein Teil des Springer-Konzerns, übernimmt den Münchner Anbieter „Gratisbroker“. Zum Kaufpreis gibt es noch keine Angaben. Offenbar sollen die Gründer von Gratisbroker im Unternehmen bleiben.
Anfang November 2019 ging Gratisbroker als Anbieter für das kostenlose Handeln mit Wertpapieren an den Start. Hinter Gratisbroker steht die Münchener Gratisbroker GmbH, die ein kostenloses Wertpapierdepot inklusive Realtime-Handel über die Börse Gettex vermarktet. Letztere wird von der Börse München beziehungsweise der Bayerische Börse AG betrieben. Das Angebot von Gratisbroker richtet sich ausschließlich an Privatanleger. Gehandelt werden können über 4.000 Aktien aus 52 Ländern, rund 180 ETFs (DWS/Xtrackers) und mehr als 2.100 Fonds. Konto und Depot werden bei der Baader Bank geführt. Wie der Name schon sagt, bietet Gratisbroker einen dauerhaft kostenlosen Handel von Wertpapieren. Einzige Voraussetzung ist ein Mindestordervolumen von 500 Euro.
Neuer Trend bei den großen Finanzportalen?
Tatsächlich unterhält das Wirtschaftsportal Finanzen.net bereits eigene Investmentlösungen: zum einen den Robo-Advisor „Oskar“, der auf der Whitelabel-Lösung des Münchner Fintechs Scalable Capital basiert; zum anderen den „Finanzen.net Broker“, der auf der Technologie der Commerzbank-Tochter Onvista beruht. Gibt es hier einen neuen Trend bei den großen Finanzportalen, ihren Communites eigene Investmentangebote zur Verfügung zu stellen? Das Online-Magazin Finanz-szene.de vermutet genau das und verweist in diesem Zusammenhang auf den “Smartbroker”, der wiederum zum Berliner Wirtschaftsinformationsdienst Wallstreet Online AG gehört. Das Unternehmen betreibt darüber hinaus auch den Finanzdienst “Ariva.de”, der Finanzinformationen und Software-Lösungen bietet.