Deutsche Verbraucher setzen zunehmend auf Wertpapierdepots. Ihre Anzahl stieg in den letzten Jahren um über 40 Prozent, wie eine aktuelle Studie zeigt. Allerdings können nicht alle Banken von diesem Trend profitieren.
Trend: Zunahme der Depots um 43%
Die deutschen Anleger haben seit 2013 zunehmend Wertpapiere für den langfristigen Vermögensaufbau für sich entdeckt: Die Anzahl der Depots privater Haushalte ist um 43% gestiegen und das verwaltete Depotvermögen sogar um 162%. - Quelle: Shutterstock.com
Zum zweiten Mal nach 2023 hat die Unternehmensberatung Finwyz das Depot-Onboarding deutscher Banken und Broker analysiert und die aktuellen Ergebnisse mit der letzten Erhebung aus dem Jahr 2023 verglichen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die deutschen Anleger seit 2013 zunehmend Wertpapiere für den langfristigen Vermögensaufbau für sich entdeckt haben: Die Anzahl der Depots privater Haushalte ist um 43% gestiegen, das verwaltete Depotvermögen sogar um 162%.
Sparkassen und VR-Banken können nicht von dem Trend profitieren
Aber: Wie die Studie weiter zeigt, sind die Kundendepots privater Haushalte bei Sparkassen im gleichen Zeitraum um 16% und bei VR-Banken sogar um 28% zurückgegangen. Der Trend hatte sich schon in der letzten Berichtsperiode Ende 2023 abgezeichnet: Während alle meldepflichtigen Institute ihre Anzahl privater Depots um 29% steigern konnten, schrumpften die Sparkassen um 16% und die VR-Banken um 26%.
Die Wertpapierbestände aller meldepflichtigen Institute in Deutschland sind in den Jahren 2023 bis 2025 um 163% gestiegen. Das Wachstum kommt aus Zukäufen von Wertpapieren und Wertsteigerungen der Depotbestände. Allerdings wachsen die Depotbestände von Sparkassen und VR-Banken deutlich geringer als der Markt. Dies kann an der sinkenden Anzahl der Depotverbindungen, aber auch an einer schlechteren Wertentwicklung der Depotbestände liegen. Auch bei den Wertpapierbeständen zeigt sich der Trend, dass Sparkassen und VR-Banken nicht mit dem Marktwachstum mithalten können.
Schlüsselergebnisse zum Onboarding
Weitere Kernergebnisse der aktuellen Depotstudie sind:
- alle Neoplayer, aber erst ein Drittel der Direktanbieter und Geschäftsbanken mit App-Onboarding
- Schlanke, digitale Prozesse bei Neoplayern – Direktanbieter und Geschäftsbanken mit Verbesserungen
- Videoident am häufigsten eingesetzt; E-ID und neue Verfahren verdrängen Postident zunehmend
- Direktanbieter und Geschäftsbanken reduzieren Gebühren signifikant
- 70% der Anbieter mit Kryptoangeboten – fast 90% der Neoplayer bieten native Kryptowährungen