Studie zum Konsumverhalten der Deutschen
Die Idealo-Umfrage zeigt, dass ein Großteil (57 Prozent) der Deutschen das Gefühl hat, sich sein altes Leben nicht mehr leisten zu können. - Quelle: Shutterstock.com
Das insgesamt gestiegene Preisniveau stellt nach wie vor eine Belastung für deutsche Haushalte dar. Selten hatte das Thema "Sparen" mehr Relevanz als heute. Für den nun veröffentlichten Idealo Sparreport hat die Preisvergleichsplattform rund 2.000 Verbraucher zu ihrem Sparverhalten befragt. Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein geteiltes Bild: Auf der einen Seite steht die mehrheitlich verschlechterte finanzielle Situation - auf der anderen der Widerwille, sich weiterhin einzuschränken.
Trotz Inflation: Deutsche haben Spaß am Onlineshopping
Quelle: Idealo
Das Thema Inflation beschäftigt deutsche Verbraucher immer noch. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) ist nach wie vor erschreckt über das vielerorts gestiegene Preisniveau. Rund zwei Drittel (69 Prozent) gehen davon aus, dass die Preise auch in Zukunft weiter steigen werden.
Vereinzelt lässt sich ein gewisser "Inflationstrotz" ausmachen: So gönnen sich 45 Prozent der Teilnehmenden manchmal Dinge, die sie eigentlich als zu teuer empfinden, weil sie keine Lust mehr haben, sich einzuschränken. Fast die Hälfte (48 Prozent) gibt an, von Zeit zu Zeit zu denken, eh niemals genug sparen zu können und es entsprechend gar nicht erst versuchen zu müssen. Die Freude am (Online-) Shopping kann die hohe Inflation den meisten indes nicht nehmen: Knapp 60 Prozent haben immer noch Spaß am Einkaufen im Internet.
Mehrheit schätzt finanzielle Lage schlechter als im Vorjahr ein
Nach ihren persönlichen Finanzen befragt, gibt die knappe Mehrheit der Studienteilnehmer (40 Prozent) an, ihre Situation habe sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Die Umfrage zeigt zudem, dass ein Großteil (57 Prozent) das Gefühl hat, sich sein altes Leben nicht mehr leisten zu können.
Einschätzungen wie diese führen mitunter zu der Sorge, zukünftig nicht mehr mit dem eigenen Geld auszukommen: Dieser Aussage stimmen über 60 Prozent der Befragten zu. Die Umfrageergebnisse deuten also auf einen erhöhten Sparbedarf hin: Drei Viertel der Teilnehmenden pflichten der Aussage bei, vermehrt darauf achten zu müssen, wie viel Geld sie ausgeben.
Abstriche vor allem bei Kleidung und Accessoires
Sparen müssen deutsche Verbraucher in vielen Lebensbereichen - vorrangig tun sie dies beim Kauf von Bekleidungsartikeln und Accessoires. Hier machen 55 Prozent der Befragten Abstriche. Ebenso vom Sparzwang betroffen sind etwa die Elektroniksparte (51 Prozent) sowie Hobby- und Freizeitbedarf (48 Prozent).
Was die Freizeitgestaltung betrifft, so gibt über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) an, aktuell seltener gastronomische Betriebe aufzusuchen. Bei Sportangeboten schränken sich hingegen nur rund ein Drittel der Studienteilnehmer (36 Prozent) ein. Beim Thema Urlaub ist man geteilter Meinung: Die eine Hälfte (49 Prozent) hat in diesem Jahr trotz Inflation eine größere Reise geplant, die andere Hälfte (51 Prozent) verzichtet darauf.
Preisvergleich wird wichtiger
Um die Finanzen im Blick zu behalten, legt ein Großteil der befragten Konsumenten (74 Prozent) ein fixes Budget fest, das ausgegeben werden kann. Weitere beliebte Sparmethoden umfassen den vermehrten Kauf von Sonderangeboten oder reduzierter Ware (66 Prozent), No-Name-Artikeln und Eigenmarken (49 Prozent) - insbesondere bei Lebensmitteln.
Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) vergleicht vor einem Kauf die Preise mehrerer Anbieter - fast ein Drittel (30 Prozent) davon sucht hierfür Preisvergleichsseiten im Internet auf.