Laut einer aktuellen Studie erledigen 81 Prozent der Verbraucher in Deutschland ihre Bankgeschäfte online. Erstmals ist auch die Mehrheit der Senioren online mit dabei.
Online-Banking ist Standard auch für Ältere
Online-Banking ist in Deutschland so verbreitet wie noch nie: Erstmals nutzt auch von den Senioren eine Mehrheit die Online-Dienste ihrer Bank. In der Altersgruppe ab 65 Jahren sind es 54 Prozent, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 45 Prozent. Jeweils 92 Prozent sind es aktuell in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen und der 30- bis 49-Jährigen. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es 94 Prozent. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Insgesamt nutzen 81 Prozent aller Deutschen Online-Banking. Damit wurde der Rekordwert des Corona-Jahrs 2021 von 80 Prozent übertroffen. 2023 lag die Nutzung bei 76 Prozent.
„2024 wird der Hebel im Banking endgültig umgelegt und von offline auf online geschaltet – quer durch alle Altersgruppen. Online-Banking ist auch für die meisten Älteren zum Standard geworden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Trend Online Only
Erstmals sind außerdem diejenigen, die ausschließlich Online-Banking nutzen und nie eine Filiale aufsuchen, mit 42 Prozent die größte Gruppe innerhalb der Bankkunden (2023: 38 Prozent). Knapp dahinter folgen mit 40 Prozent (2023: 43 Prozent) diejenigen, die überwiegend Online-Banking verwenden, aber ab und zu auch eine Filiale aufsuchen und dort persönlich Kontakt mit den Mitarbeitern haben. 16 Prozent geben an, überwiegend die Filiale zu nutzen und nur hin und wieder ihre Bankgeschäfte online zu erledigen (2023: 17 Prozent).
„Es gibt einen klaren Trend hin zu Online-Only beim Banking. Digitale Angebote gewinnen für Banken immer weiter an Bedeutung“, sagt Rohleder.
Digitale Angebote der Bank wichtiger als Marke, Beratung und Filialnetz
Schon heute sind bei der Entscheidung für eine Bank deren digitale Angebote wichtiger als etwa die Marke oder das Filialnetz – und die Entwicklung dürfte sich weiter verstärken. So ist 75 Prozent der Befragten eine benutzerfreundliche App wichtig. 67 Prozent achten auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking und 60 Prozent darauf, ob Mobile-Payment-Anwendungen nutzbar sind. Dagegen ist nur 53 Prozent eine bekannte Marke wichtig. Die persönliche Beratung kommt auf 51 Prozent und viele, schnell erreichbare Filialen auf nur 43 Prozent.
Für die 16- bis 29-Jährigen sind digitale Angebote noch wichtiger: Von ihnen achten sogar 87 Prozent auf eine benutzerfreundliche App, 79 Prozent auf das breite Online-Banking-Angebot und 78 Prozent auf die Mobile-Payment-Möglichkeiten. Die Marke spielt bei den Jüngeren dagegen nur für 47 Prozent eine Rolle, für 44 Prozent ist persönliche Beratung wichtig und gerade einmal 29 Prozent halten viele Bankfilialen für ein wichtiges Kriterium bei der Bankauswahl.
Sicherheit und Kosten sind wichtigste Faktoren
Weitgehend unabhängig vom Alter rangieren bei der Bankauswahl aber ganz klassische Kriterien oben: Sicherheit und Kosten. So sind für je 96 Prozent aller Befragten die Höhe der Einlagensicherung sowie die Höhe der Bankgebühren wichtig, dahinter folgen der gebührenfreie Zugang zu Bargeld im Ausland und viele, kostenlos nutzbare Geldautomaten (je 88 Prozent). 86 Prozent geben zudem an, dass sie auf das Engagement ihrer Bank für Nachhaltigkeit achten, 73 Prozent auf das Herkunftsland der Bank und ebenfalls 73 Prozent auf die Tagesgeld-Zinsen. 49 Prozent sind Kundenbindungsprogramme mit Punkten oder Prämien wichtig, 14 Prozent das Angebot von Kryptowährungen.