Fintech-Investoren haben im ersten Halbjahr 2020 Zurückhaltung gezeigt, die Zahl der Mega-Deals in der Start-Up-Branche ist deutlich zurückgegangen. Das ergab eine Studie des Beratungsunternehmens KPMG. Es ist zu erwarten, dass Geldgeber auch weiterhin später in Deals einsteigen und bevorzugt auf sichere Geschäftsmodelle setzen werden.
Fintech-Investitionen sinken um 34 Prozent
Die Investitionen in Startups aus der Finanzbranche sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent von 39,4 Milliarden Dollar auf nur noch 26 Milliarden Dollar zurückgegangen.
Um gut ein Drittel sind die Fintech-Investitionen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, wie aus einer aktuellen Studie des internationalen Beratungsunternehmens KPMG hervorgeht. So wurden weltweit im ersten Halbjahr statt 39,4 Milliarden US-Dollar nur 26 Milliarden Dollar in Start-Ups aus der Finanzbranche investiert. Die Anzahl der Finanzierungs-Deals sank von 3.286 (2019) auf 1.221 (2020).
Investitionsvolumen in den USA nach wie vor auf einem hohen Niveau
Trotz dieses Einbruchs ist das Kapital, das Unternehmen in Fintechs investieren nach wie vor beträchtlich: laut KPMG-Studie sind es weltweit insgesamt 12,2 Milliarden US-Dollar. Einen Rekordwert an Venture Capital gibt es in den USA, hier betrug das Volumen an VC Deals 2,4 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2020. Im zweiten Quartal des Jahres wurde dieser Wert ebenfalls knapp erreicht.
Der größte Anteil der Fintech-Investments im ersten Halbjahr 2020 entfiel mit 12,9 Milliarden US-Dollar auf Start-Ups in Nord- und Südamerika. Im asiatisch-pazifischen Raum waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 8,1 Milliarden US-Dollar und in Europa, dem Nahen Osten und Afrika zusammen insgesamt 4,6 Milliarden Dollar.
Einige Branchen kommen besser durch die Corona-Krise
Grund für die Zurückhaltung der Investoren im ersten Halbjahr 2020 ist die anhaltende COVID-19-Pandemie. Es ist anzunehmen, dass Geldgeber auch weiterhin später in Deals einsteigen und sich auf sichere Geschäftsmodelle konzentrieren werden. Gerade für junge Fintechs könnte das einen Nachteil darstellen. Einige Branchen wiederum profitieren von der Beschleunigung digitaler Trends durch die Pandemie wie beispielsweise kontaktloses Payment, Lösungen für Cyber-Sicherheit oder Betrugsprävention. Fintechs aus diesen Bereichen können laut Studie mit weiteren Investments rechnen.