Während viele Unternehmen in Zeiten des Coronavirus´ um ihr Fortbestehen kämpfen, müht sich die Trading-App Trade Republic mit einem hohen Kundenansturm ab. Allein im März wurde die App bisher 44.000 Mal heruntergeladen.
Wachstum setzt sich unbeirrt fort
Quelle: Trade Republic
Der Smartphone-Broker Trade Republic gehört zu den erfolgreichsten Broker-Startups in Deutschland. Seit dem Start im Januar 2019 konnte die App 100.000 Kunden gewinnen. Im März kamen noch einmal zahlreiche dazu. Laut Downloadschätzungen vom Analysedienst Priori Data wurde die App in diesem Monat 44.000 Mal heruntergeladen.
Von Corona-Krise keine Spur. Im Gegenteil: Der Kampf gegen das Coronavirus scheint das Interesse am Wertpapierhandel nochmals gesteigert zu haben. Das Kunden-Wachstum setze sich wie in den letzten Monaten auch in der Coronakrise fort. Dies bestätigte Trade Republic Gründer Christian Hecker im Gespräch mit Finance Forward.
Lange Wartezeiten bei Identifikationsverfahren
Was sich erst einmal erfreulich für das Fintech anhört, führt aber auch zu Problemen. Nach dem Download der App muss sich der Kunde nämlich per Video identifizieren. Dafür arbeitet Trade Republic mit dem Dienstleister Webid zusammen. Die Wartezeiten, um einen Termin für den Videochat zu bekommen, sind aber mittlerweile sehr lang. So findet man zahlreiche Beschwerden von Kunden in den sozialen Netzwerken.
„Wenn die Kunden warten müssen oder die Leitung abbricht, ärgern sie sich natürlich“, zeigt sich Hecker verständnisvoll. Gleichzeitig wirbt er um Verständnis in Zeiten der Coronakrise. „Auch unsere Dienstleister haben in der aktuellen Lage Engpässe.“ So teilte Webid schriftlich mit, dass es bei „allen Identifikationsdienstleistern leider auch längere Wartezeiten vor der Videoidentifikation“ geben würde.
An Lösungen wird gearbeitet
Es gibt aber Hoffnung. Dank einer Ausnahmereglung der Finanzaufsicht haben nun auch die Mitarbeiter im Home-Office die Möglichkeit, ein Video-Ident-Gespräch zu führen. Trade Republic hat bereits bestätigt, nach anderen Alternativen zu suchen. „Wir arbeiten jeden Tag hart daran, die Wartezeit zu verkürzen“, heißt es in einem Post auf Facebook.