Die aktuelle Mehrfach-Krise hat deutsche Privatanleger im Lauf des Jahres 2023 in hohem Maße zum Abbau von Aktien-Investments veranlasst. Eine Studie des Online-Brokers XTB legt den Verdacht nahe, dass ihnen damit gerade gegen Jahresende einiges an Rendite entgangen ist.
Deutsche Anleger trennen sich von Aktien und verpassen Jahresendrally
Viele deutsche Privatanleger dürften bei den überdurchschnittlichen Kursaufschwüngen an den Börsen in den letzten beiden Monaten des Jahres 2023 außen vor gewesen sein. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die der Online-Broker XTB mit der Unterstützung der Datenspezialisten von Barkow Consulting durchgeführt hat. Laut der Studie, die die Geldanlage der vergangenen 25 Jahre in Deutschland unter die Lupe genommen hat, haben die Verkäufe von Aktien speziell im dritten Quartal 2023 auf überdurchschnittlich hohem Niveau gelegen.
„Unsere Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass einige Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer die jüngste Jahresendrally verpasst haben – und zwar genau diejenigen, die sich im dritten Quartal von ihren Aktien getrennt haben und nicht im vierten Quartal direkt wieder eingestiegen sind“, kommentiert Jens Chrzanowski, Deutschland-Chef von XTB, die Studienergebnisse.
Zurückhaltung bei Fonds und Aktien hat sich nicht ausgezahlt
Deutsche Anleger sind demnach sowohl bei Fondsinvestments als auch bei Aktien wieder zurückhaltender geworden, wobei die Fondsinvestments immer noch auf einem historisch vergleichsweisen hohen Niveau liegen.
„Anders sieht es hingegen bei Aktien aus. Hier haben sich deutsche Anleger im Jahr 2023 in erheblichem Umfang von Einzelwerten getrennt. Besonders ausgeprägt war dieses Verhalten im dritten Quartal, vermutlich aufgrund der Polykrise und damit verbundener rückläufiger Indexwerte. In kaum einem anderen europäischen Land wurden im dritten Quartal so viele Aktien verkauft wie in Deutschland“, stellt Jens Chrzanowski fest. „Von der jüngsten Jahresendrally haben deutsche Aktionäre daher nur bedingt profitiert“, so der Kapitalmarktexperte weiter.