Verbraucherstudie in 5 europäischen Ländern
Die Digitalbank N26 hat jetzt die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in fünf europäischen Ländern zum persönlichen Finanzmanagement der Verbraucher veröffentlicht. Deutschen Haushalten attestieren die Ergebnisse eine auffallende finanzielle Widerstandsfähigkeit, die den anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten in Deutschland und Europa zu trotzen scheint. Die von YouGov im Auftrag von N26 durchgeführte Umfrage zeigt, dass Befragte in Deutschland ihre finanzielle Position als stabiler empfinden als Befragte in Frankreich, Spanien und Italien. Zudem verrichten sie ihre Budgetplanung proaktiver und sorgen eher für unerwartete Ausgaben vor.
Finanzielle Kontinuität statt Veränderung
Während viele Europäer im Vergleich zum Vorjahr von deutlichen Veränderungen an ihrer finanziellen Lage berichten, blieb die Situation der Befragten in Deutschland vergleichsweise stabil. 45 % von ihnen geben an, dass sich ihre finanzielle Situation seit 2023 nicht verändert habe – der höchste Anteil unter den befragten Ländern. Lediglich 27 % der Deutschen melden eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation, während dies beispielsweise auf 39 % bzw. 31 % der Teilnehmer in Frankreich und Italien zutrifft.
Vorsichtiges Ausgabeverhalten und vergleichsweise niedrige Verschuldung
Die Umfrage zeigt auch: In Deutschland verwenden 36 % der Befragten einen Teil ihres monatlichen Budgets für die Rückzahlung von Schulden. Das ist weniger als in anderen europäischen Ländern: In Frankreich und Italien trifft dies auf 49 % der Befragten zu, in Spanien auf 54 % der Umfrageteilnehmer.
Finanzielles Selbstbewusstsein und Proaktivität
Insgesamt gehören die Befragten in Deutschland zu den selbstbewusstesten Europäern, wenn es um den Umgang mit ihren Finanzen geht: 70 % von ihnen glauben, ihr Budget effektiv verwalten zu können. Mit 71 % übertreffen nur die Österreicher dieses Vertrauen in die eigenen Finanzmanagement-Fähigkeiten, europaweit sind es 64 %. Dies kann unmittelbar mit alltäglichen finanziellen Gewohnheiten zusammenhängen: Laut der Umfrage überprüfen nämlich etwa 50 % der Deutschen regelmäßig ihre Ausgaben, was sie gegenüber dem Durchschnitt aller Befragten in Europa von 41 % als recht sorgfältig auszeichnet.
Interessanterweise zeigen die Befragten in Deutschland auch ein höheres Interesse am Investieren. So legen sie größeren Wert darauf, sich über Methoden zur Vermögenssteigerung auf dem Laufenden zu halten als Befragte in anderen Ländern (26 % in Deutschland gegenüber 21 % im allgemeinen Durchschnitt). Außerdem pflegen sie, zusammen mit Italienern und Österreichern, am häufigsten ein Investmentportfolio (16 % der Befragten). In Frankreich und Spanien sind diese unter den Befragten mit 9 % bzw. 10 % weniger verbreitet.
Gleichzeitig geben Befragte in Deutschland unterdurchschnittlich oft an, monatlich Geld zu sparen (51 % gegenüber dem europäischen Durchschnitt von 57 %). Diese Verlagerung vom Sparen hin zu Investitionen weist auf einen langfristigen Fokus auf Vermögensaufbau statt auf die Ansammlung von Barreserven hin.
Vorbereitet auf unvorhergesehene Ausgaben
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage ist die vergleichsweise gute Vorbereitung der Deutschen auf unerwartete finanzielle Belastungen. 36 % der Befragten geben hierzulande an, über genügend Mittel zu verfügen, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken. Damit liegen sie hinter den Österreichern (42 %), aber deutlich über dem Durchschnitt in Frankreich (31 %), Spanien (28 %) und Italien (29 %). Dieses Maß an Vorbereitung unterstreicht die sorgfältige Finanzplanung der Umfrageteilnehmer in Deutschland und ihre Fähigkeit, wirtschaftlichen Unsicherheiten zu trotzen.
Auch interessant: Trotz eines hohen Maßes an Vorbereitung und Zuversicht sind gerade deutsche und österreichische Befragte am häufigsten der Meinung, Geld sei letztlich nicht das Wichtigste im Leben (57 % gegenüber 49 % der Teilnehmenden in allen befragten Ländern).