Welche Unterschiede gibt es bei Girokonten?
Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps zur Auswahl des passenden Girokontos und beleuchtet den Kontenvergleich der Bafin. - Quelle: Shutterstock.com
Ob Einkäufe, Miete oder Urlaubsreisen: Ein Girokonto ist im täglichen Leben unverzichtbar. Mittlerweile führen die Kreditinstitute in Deutschland mehr als 100 Millionen Girokonten. Dabei gibt es zahlreiche Unterschiede, etwa bei monatlichen Grundgebühren oder Zusatzkosten für Transaktionen und Karten. Immer wieder werden Konditionen geändert und die Preise erhöht. Auf jeden Fall ein Grund, über einen Kontowechsel nachzudenken. Aber wie findet man das beste Girokonto?
„Verbraucher:innen sollten unbedingt verschiedene Preismodelle und Gebühren vergleichen”, rät David Riechmann, Jurist und Bankenexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Denn regelmäßige Kosten summieren sich, auch wenn die Einzelbeträge klein erscheinen mögen.“
Um das passende Konto zu finden, können Verbraucher seit kurzem auch eine Vergleichsseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) nutzen, die alle erhältlichen Girokonten der verschiedenen Institute umfasst.
Die Kosten vergleichen
Eines der wichtigsten Kriterien: die Kosten. Es gibt je nach Bank oder Sparkasse verschiedene Preismodelle und Gebühren. Einige Banken berechnen Pauschalpreise für die Kontoführung, andere einen Grundpreis plus Kosten für einzelne Buchungsvorgänge. Aber es gibt auch Institute mit kostenloser Kontoführung. Teilweise ist das jedoch an Bedingungen geknüpft, etwa an bestimmte monatliche Geldeingänge. Auch mögliche Kosten für Daueraufträge oder die Zinssätze für Dispositionskredite und geduldete Überziehungen sollte man prüfen.
Die Erreichbarkeit vergleichen
Je nach Bankhaus oder Sparkasse unterscheidet sich die Dichte an Filialen oder Geldautomaten enorm. Verbraucher sollten prüfen, was in ihrem Umfeld verfügbar ist und welche Gebühren eventuell für die Nutzung der Automaten anderer Banken anfallen. Ideal ist ein dichtes Netz an kostenlosen Geldautomaten. Direktbanken unterhalten in der Regel keine Geschäftsstellen, sondern erledigen alle Geschäfte via Telefon, Fax oder Computer.
Den Service vergleichen
Für Alltag und Urlaub sind meist verschiedene Bezahlkarten gefragt, von Giro-, Debit- bis Kreditkarte. Hier sollte man Kosten und Konditionen für mögliche Ersatzkarten im Fall von Verlust oder Diebstahl erfragen. Einige Kreditinstitute bieten spezielle Konditionen für Studierende, Auszubildende, Rentner, Selbstständige oder Gewerkschaftsmitglieder an.
Girokonten im BaFin-Vergleich
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat Banken und Sparkassen verpflichtet, alle wichtigen Informationen zu Girokonten und Basiskonten zur Verfügung zu stellen. Bei einem Vergleich der verschiedenen Angebote helfen Filtermöglichkeiten nach Postleitzahl, Kontoführungsgebühren, Dispo oder Guthabenzinsen. Ebenfalls einstellen lässt sich ein Filter, welche Banken den Kontoauszug in Papier zur Verfügung stellen oder ob neben der gesetzlichen auch eine freiwillige weitergehende Einlagensicherung besteht.