Die Deutsche Bank beendet das Projekt Yunar. Die Bonuskarten-App wird eingestellt, das Fintech Ambidexter aufgelöst. Das Aus kommt nach nicht einmal zwei Jahren. Der Grund ist wohl der gestiegene wirtschaftliche Druck in der Corona-Krise.
Yunar wird eingestellt
Quelle: facebook.com/yunarapp/
Die Yunar-App der Deutsche-Bank-Tochter Ambidexter wird eingestellt. Yunar ist eine Anwendung zur digitalen Verwaltung von Kunden- und Bonuskarten. Obwohl Yunar von den Verbrauchern gut angenommen wurde und ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen konnte, hat das Management der Privatkundensparte jetzt beschlossen, das Angebot einzustellen. Zuletzt war die Deutsche Bank auf der Suche nach einem Investor gewesen, der bei Ambidexter einsteigt. Trotz einiger Interessenten kam es aber zu keiner Einigung. Ambidexter beschäftigte zuletzt rund 70 Mitarbeiter am Standort in Berlin. Wenn möglich sollen sie jetzt in andere Bereiche der Bank übernommen werden. Das bedeutet allerdings einen Umzug nach Frankfurt, daher wird intern vermutet, dass eher Wenige dieses Angebot annehmen werden.
Corona-Krise erhöht den Erfolgsdruck
Die Leitung von Yunar lag bei zwei erfahrenen Start-Up-Managern, die eigens für das Fintech angeworben worden waren. Schnell monetarisieren müsse sich Yunar nicht, hieß es noch zum Start im November 2018. Man garantiere dem Projekt möglichst große Freiheit von Konzernzwängen, in erster Linie gehe es um das Wachstum. Gewachsen ist Yunar sehr wohl, dennoch kommt nun das Aus. Die Entscheidung sei der Bank nicht leichtgefallen, sagt Philip Laucks, der Personalchef der Privatkundensparte. Aber die Rahmenbedingungen hätten sich verändert, so dass eine Fortführung keinen Sinn mehr ergeben würde. Die Gründe für das Aus sind wohl in dem gestiegenen wirtschaftlichen Druck durch die Corona-Krise zu suchen, vermuten Branchenexperten. Durch die Pandemie haben sich das Konsum- und Einkaufsverhalten der Verbraucher geändert, vor allem aber ist die Nutzung von Bonus- und Treueprogrammen von Fluglinien und Hotels stark eingebrochen.