30.08.2022
Neuer Anbieter für Auslandsüberweisungen
Das britische Fintech Atlantic Money, ein Payment-Anbieter für Auslandsüberweisungen, geht in Deutschland an den Start. - Quelle: Atlantic Money / Screenshot: mobilebanking.de
Atlantic Money bietet Verbrauchern Auslandsüberweisungen gegen einen Festpreis von 3 Euro zum aktuellen Wechselkurs an. Der Fixpreis gilt für alle Beträge bis 100.000 Euro. Damit unterscheidet sich Atlantic Money von anderen Fintechs und Finanzinstituten, die für Geldtransfers ins Ausland häufig teure Gebühren verlangen – insbesondere bei hohen Beträgen.
Das britische Fintech Atlantic Money wurde 2021 gegründet. Hinter dem Startup stehen Neeraj Baid, einer der ersten Mitarbeiter des amerikanische Neobrokers Robinhood und der Deutsch-Amerikaner Patrick Kavanagh. Seit März 2022 ist das Startup in Großbritannien aktiv, wo es von der britischen Finanzaufsicht (FCA) reguliert wird. Im Juni 2022 erhielt Atlantic Money seine offizielle EU-Lizenz bei der National Bank of Belgium (NBB), jetzt expandiert das Unternehmen nach Deutschland. Zu den Investoren von Atlantic Money zählen unter anderem Amplo, Ribbit und die Gründer von Robinhood, die insgesamt 7,5 Millionen US-Dollar in der Seed-Finanzierungsrunde investierten.
Atlantic Money geht in Konkurrenz zu Banken und Fintechs wie Wise
Quelle: Atlantic Money
Mit seinem Business Modell fordert Atlantic Money etablierte Anbieter wie Wise, Revolut, Paypal oder Western Union heraus. Einen Markt sehen die Gründer etwa bei Verbrauchern, die im Ausland leben und ihr Gehalt in Deutschland erhalten. Auch Personen, die eine größere Anschaffung im Ausland tätigen, etwa ein Auto oder eine Wohnung oder Studiengebühren bezahlen müssen, sind eine Zielgruppe. Ebenso wie Menschen, die Familie im Ausland haben und Geld an sie überweisen möchten.
Banken verlangen hohe Gebühren für Geldtransfers ins Ausland
Tatsächlich verlangen etablierte Banken immer noch hohe Gebühren für Geldtransfers ins Ausland – zu Unrecht, wie Baid und Kavanagh meinen. Beide Gründer haben auf internationalen Devisenmärkten gearbeitet und gesehen, dass große Institutionen mittels direkter Kooperationen Geld beinahe zum Nulltarif um die Welt schicken. Ein Service, für den die Verbraucher tief in die Tasche greifen müssen. Fintechs wie Wise oder Revolut wiederum verlangen zwar niedrigere Gebühren für Auslandsüberweisungen, berechnen den Kunden aber mehr, wenn sie höhere Geldbeträge verschicken. Bei Atlantic Money hingegen gilt der Festpreis von 3 Euro für alle Beträge bis 100.00 Euro.
Geld in bis zu 9 Währungen überweisen
Bei Geldtransfers mit Atlantic Money gilt der aktuelle Wechselkurs ohne Aufschlag.
Die Standardüberweisung dauert zwei Werktage. Expressüberweisungen sind für einen Aufpreis von 0,05 Prozent (5 Cent auf 1.000 Euro) möglich.
Zum Start kann Geld aus Deutschland von Euro in neun Währungen überwiesen werden: GBP, USD, AUD, CAD, SEK, NOK, DKK, PLN und CZK. Neue Währungskorridore und erweiterte Produktfunktionen sollen kontinuierlich hinzugefügt werden.
Die Atlantic Money App ist bereits für iOS verfügbar, für Android soll sie in Kürze folgen. Bevor die Geldtransfer-App für den Höchstbetrag genutzt werden kann, sind einige Identitätsüberprüfungen der Nutzer notwendig, um Geldwäsche vorzubeugen.