31.10.2025
Compliance-Strategie für Mobile Banking wichtig
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Um im Mobile Banking erfolgreich zu sein, ist eine durchdachte Compliance-Strategie unerlässlich. Es geht nicht nur darum, die geltenden Vorschriften einzuhalten; vielmehr sollten sie von Anfang an in die Systemarchitektur eingearbeitet werden.
Es ist für Unternehmen, die ein Geschäftskonto eröffnen möchten, entscheidend, diese Compliance-Anforderungen zu verstehen, um eine erfolgreiche digitale Banking-Strategie zu entwickeln.
Die Basics des Mobile Banking
Dieser Begriff ist die Grundlage für sichere Mobile Banking-Lösungen und braucht einen ganzheitlichen Ansatz. Denken Sie mal darüber nach: Sie kreieren eine Mobile Banking-App und müssen dabei an viele Vorschriften denken – von der Benutzerauthentifizierung bis zur Dokumentenarchivierung. Genau an dieser Stelle setzt das Prinzip der “Compliance-by-Design” an.
Eine durchdachte Implementierung ist erforderlich, wenn es um moderne Ansätze geht; sie sollte schon in der Planungsphase beginnen. Compliance-Maßnahmen werden nicht nachträglich "aufgepfropft", sondern von Anfang an als Teil der Systemarchitektur eingeplant. Das ist ein echter Gewinn: Es spart Zeit und Geld und mindert zudem erheblich das Risiko von Verstößen.
Mobile Banking Compliance Standards in der Anwendung
Die Compliance Standards für Mobile Banking legen die Mindestanforderungen für sichere Anwendungen fest und bieten Entwicklern sowie Betreibern einen vertrauenswürdigen Rahmen. Es ist eine Herausforderung, diese Standards so umzusetzen, dass sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und gleichzeitig eine positive Nutzererfahrung schaffen.
Ein praktisches Beispiel: Wenn ein Kunde morgens schnell seine Kontostände prüfen möchte, ist eine reibungslose Anmeldung Voraussetzung. Alle Sicherheitsanforderungen müssen jedoch gleichzeitig erfüllt werden. Es ist eine Herausforderung, diese zwei Ziele, die sich auf den ersten Blick widersprechen, zu vereinen.
Starke Kundenauthentifizierung (SCA): Schutz gewährleisten, ohne den Komfort einzuschränken
Die Strong Customer Authentication ist eine der wichtigsten Säulen für die Sicherheit im Mobile Banking. Mit der PSD2-Richtlinie, die seit 2023 in Kraft ist, sind Banken verpflichtet, bei Online-Zahlungen und Kontozugriffen mindestens zwei unabhängige Authentifizierungsfaktoren einzusetzen.
In der Realität heißt das: Eine clevere Kombination aus Wissen (wie PIN oder Passwort), Besitz (wie Smartphone oder Token) und biometrischen Merkmalen (wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung) ist erforderlich. Zusätzliche Sicherheitsschritte empfinden viele Nutzer zunächst als lästig – bis sie begreifen, dass sie damit ihre Konten vor unbefugtem Zugriff schützen.
Bei der Einführung von SCA ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu finden. Die neuesten Lösungen setzen auf adaptive Authentifizierung, die das Risiko einer Transaktion bewertet und darauf reagiert. Bei einer normalen Überweisung an einen bekannten Empfänger können die Sicherheitsanforderungen reduziert werden, während ungewöhnliche Transaktionen zusätzliche Verifizierungsschritte nach sich ziehen.
Regeln für die Banken: Was sie beachten sollten
So entsteht ein einheitlicher Rahmen für alle Marktteilnehmer, der Rechtssicherheit im digitalen Bankwesen gewährleistet. Für kleinere Fintech-Unternehmen oder traditionelle Banken, die ihre digitalen Angebote erweitern wollen, kann die Komplexität dieser Vorschriften überwältigend sein.
Die Anforderungen der Know Your Customer (KYC) sind dabei ein entscheidender Bestandteil. Die Überprüfung der Identität von Kunden sollte nicht nur bei der Kontoeröffnung, sondern auch während der gesamten Geschäftsbeziehung sichergestellt werden. Das beinhaltet das Überprüfen von Ausweisdokumenten, das Verifizieren von Wohnsitzangaben und bei Geschäftskunden zusätzlich das Validieren von Handelsregistereinträgen.
Die neuesten Banking Compliance Vorschriften berücksichtigen die Digitalisierung des Bankwesens und eröffnen so neue Möglichkeiten wie die Video-Identifizierung oder biometrische Verfahren. Alle digitalen Abläufe müssen jedoch die gleichen Sicherheitsstandards einhalten wie die traditionellen Verfahren.
Compliance mit GoBD: So funktioniert digitale Dokumentation richtig
Die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form (GoBD) legen besondere Anforderungen an Mobile Banking-Anwendungen fest. Alle Transaktionen, Belege und Änderungen müssen nachvollziehbar dokumentiert und dürfen nicht verändert werden, sobald sie archiviert sind.
Im Hinblick auf Mobile Banking heißt das konkret: Screenshots von Überweisungen, PDF-Belege von Transaktionen und digitale Kontoauszüge sollten so abgelegt werden, dass sie auch Jahre später noch vollständig und unverändert abrufbar sind. Für die technische Umsetzung sind spezielle Archivierungssysteme mit Zeitstempeln und digitalen Signaturen notwendig.
Ein häufiger Stolperstein ist die mobile Belegerfassung. Erfassen Nutzer Rechnungen oder Belege mit der Smartphone-Kamera, müssen die Bilder GoBD-konform verarbeitet und archiviert werden. Das beinhaltet neben der technischen Speicherung auch die Dokumentation des Prozesses, in dem die Daten erfasst wurden.
Compliance in der Sicherheit von Mobile Banking: Schutz sicherstellen
Es beinhaltet technische und organisatorische Maßnahmen, die weit über das einfache Verfahren der Authentifizierung hinausgehen. Die Sicherheit fängt schon in der App-Entwicklung an und umfasst die gesamte IT-Infrastruktur sowie die Geschäftsprozesse.
Eine starke Mobile Banking Security schützt vor Cyber-Bedrohungen und berücksichtigt die spezifischen Risiken, die mobile Endgeräte mit sich bringen. Smartphones können verloren gehen, gestohlen werden oder durch Schadsoftware gefährdet sein. Daher ist es unerlässlich, dass Mobile Banking-Apps in solchen Situationen sicher arbeiten.
Praktische Sicherheitsvorkehrungen beinhalten das Verschlüsseln aller Datenübertragungen, das sichere Speichern von Authentifizierungsdaten auf dem Gerät und die Einführung von Anti-Fraud-Systemen, die verdächtige Aktivitäten in Echtzeit erkennen können.
Interne Kontrollsysteme
Unsichtbare Rückgrat jeder erfolgreichen Strategie sind interne Kontrollen. Sie stellen sicher, dass alle umgesetzten Maßnahmen auch wirklich funktionieren und fortlaufend überwacht werden. Selbst die besten technischen Lösungen sind ohne effektive interne Kontrollen nutzlos.
Es ist eine Herausforderung, Kontrollmechanismen zu schaffen, die man einerseits automatisiert anwenden kann und die man andererseits auch menschlich überprüfen kann.
Automatisierte Systeme sind in der Lage, große Datenmengen in Echtzeit zu analysieren und Anomalien zu identifizieren, während menschliche Experten komplexe Sachverhalte bewerten und strategische Entscheidungen treffen können.
Ein Ansatz, der sich als effektiv erwiesen hat, ist die Einführung eines dreistufigen Kontrollsystems: Präventive Kontrollen vermeiden Verstöße, indem sie sie von vornherein verhindern; detektive Kontrollen hingegen erkennen Probleme frühzeitig, und korrektive Kontrollen sorgen dafür, dass identifizierte Mängel schnell behoben werden.
Pragmatische Umsetzung: Theoretische Grundlagen in der Praxis anwenden
Um Compliance-by-Design pragmatisch umzusetzen, braucht es einen strukturierten Ansatz, der die regulatorischen Vorgaben und die praktischen Bedürfnisse der Nutzer in Einklang bringt. Implementierungen, die erfolgreich sind, erkennen das nicht als Hindernis, sondern als Wettbewerbsvorteil.
In der Praxis hat sich ein schrittweises Vorgehen als effektiv erwiesen: Zuerst werden die wichtigsten Compliance-Anforderungen ermittelt und umgesetzt, danach erfolgt die schrittweise Ergänzung um weitere Funktionen. Mit diesem Ansatz ist es möglich, in kurzer Zeit marktfähige Lösungen zu erstellen, die alle regulatorischen Vorgaben erfüllen.
Es braucht oft kreative Lösungsansätze, um solche Funktionen in bestehende Systeme einzufügen. Mit modernen API-basierten Architekturen ist es möglich, Compliance-Services modular zu integrieren und sie bei Bedarf zu erweitern oder auszutauschen.
Fazit
Compliance-by-Design im Mobile Banking geht über das bloße Einhalten von Vorschriften hinaus – es ist ein strategischer Ansatz, der Sicherheit, Usability und Geschäftserfolg vereint. Firmen, die sowas von Anfang an berücksichtigen, erstellen nicht nur rechtssichere Lösungen, sondern bauen auch das Vertrauen ihrer Kunden auf.
Die Zukunft des Mobile Banking wird von denjenigen gestaltet, die es schaffen, komplizierte Anforderungen mit einer eleganten und benutzerfreundlichen Lösung zu verbinden. Es geht nicht darum, die härtesten Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen; vielmehr ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Compliance und Nutzererfahrung zu schaffen.
Ein wirkungsvolles Compliance Banking ist der Schutzschild für Banken und Kunden zugleich und ist die Basis für ein nachhaltiges Wachstum im digitalen Finanzsektor. Langfristig gesehen bringt die Investition in gut durchdachte Strategien die Vorteile von reduzierten Risiken, einer höheren Kundenzufriedenheit und einer verbesserten Marktposition.