17.02.2021
Schäden durch Cyberattacken gehen in die Billionen
Cyberangriffe kosteten die Weltwirtschaft 2020 laut einer Studie mehr als eine Billion Dollar - 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2018.
In Zeiten von Corona sind Hackerangriffe auf unsichere Remote-Verbindungen auf einem Höchststand, da immer mehr Menschen von Zuhause arbeiten. Die Schäden durch Cyberattacken weltweit werden auf über eine Billionen Dollar im Jahr geschätzt, Tendenz steigend. Das sind Größenordnungen, bei denen nicht mehr von kleinen Wirtschaftsschäden gesprochen werden kann, sondern eher von Ausmaßen wie bei einer Naturkatastrophe.
Alles ist vernetzt, alles ist angreifbar
Das ist kein Wunder, schließlich findet heute alles im Netz statt, denn die totale Vernetzung all unserer Lebensbereiche bringt enorme Vorteile mit sich. Das beginnt im Alltag, wo Lösungen wie kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone Schritt für Schritt das Bargeld ablösen. Oder die Kommunikation fast ausschließlich über das Internet stattfindet. Auch Cloud-Lösungen sind allgegenwärtig, so hat doch jede Privatperson seine Bilder längst nicht mehr lokal, sondern virtuell auf weit entfernten Servern gespeichert. In noch größerem Maße gilt dies für Unternehmen die Ihre Datenmengen längst in der Cloud ablegen oder gar ihre Plattformen komplett auf der Cloud basieren. Aber die Vernetzung geht noch deutlich tiefer: Unter dem Stichwort Industrie 4.0 wird jede Fertigungsmaschine in einer Fabrik mit dem Internet verbunden, um beispielsweise Wartungsdaten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, oder Baumaterial vollautomatisch nachzubestellen. Mit dem Ausbau von 5G scheint auch das autonome Fahren nur noch einen Steinwurf entfernt.
Das Risiko einer schlechten Abwehr
Da ist es klar, dass jeder Angriff enorme Risiken birgt. Ganze Fabriken oder schlimmer kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser können komplett lahmgelegt werden. Die sogenannte Ransomware “Wannacry” machte noch vor drei Jahren Schlagzeilen, indem es Universitäten und Krankenhäuser über veraltete Microsoft-Windows Versionen infizierte, verschlüsselte und den Zugang nur wieder gegen die Zahlung eines Lösegeldes zuließ. Und im vergangenen Sommer verstarb ein Patient in der Uni-Klinik Düsseldorf aufgrund eines Cyberangriffs. Im letzten Jahr machte der SolarWinds-Hack Schlagzeilen, der über ein kompromittiertes Update mehr 18.000 Netzwerke unter anderem des US-Heimatsschutzministeriums infiltrierte.
Innovativer sein als die Angreifer
Die gute Nachricht ist: Schon heute gibt es diverse Unternehmen, die sich zum Ziel gesetzt haben durch bessere Cyberabwehrmaßnahmen wie Authentifizierungen, sicheren Cloudlösungen und besserer IT Infrastruktur das Risiko für Cyberangriffe zu minimieren. Im ständigen Wettlauf zwischen Hackern und Cyberabwehr wollen sie das Abwehrbollwerk sein. Denn eines ist klar, die Methoden der Angreifer werden immer raffinierter, ebenso wie die Abwehrmethoden. Längst gibt es Möglichkeiten selbst komplizierte Passwörter in kürzester Zeit zu knacken und wenn das nicht funktioniert, werden Menschen durch täuschend echt gefälschte Webseiten und E-Mails getäuscht. Die Unternehmen in diesem Bereich müssen also nicht nur einen Innovationsstand bewahren, sondern sich stetig weiterentwickeln. Kurzum: Cybersecurity entwickelt sich ständig weiter und ist erst am Anfang seines exponentiellen Wachstums.
Warum sich die Investition lohnt
Für Menschen die in diese zukunftsträchtige Branche investieren wollen, bedeutet dies, sich tiefgehende mit der Materie zu beschäftigen. Am Markt gibt es einige Player, die meisten Stammen aus Kalifornien: Fortinet und Cloudfare zum Beispiel sind beide börsennotierte Spezialisten. Fortinet ist in den letzten 10 Jahren beeindruckend von einem Wert von 7 Euro auf 127 Euro gestiegen. Die Aktie von Cloudflare hat innerhalb eines Jahres 400 Prozent an Wert gewonnen. Wer jedoch nicht die Branchenerfahrung besitzt und sein Portfolio diversifizierter halten möchte, für den kommt unter Umständen ein thematischer ETF, wie zum Beispiel der L&G Cyber Security, in Frage.
Fazit: Eine unterschätzte Zukunftsbranche
Für Anleger lohnt sich, wie das Beispiel Cybersecurity zeigt, auch Abseits der großen Namen nach Investitionen mit Wachstumschancen zu schauen. Die Sicherheit der IT ist eine kritische Infrastruktur für jede Branche: Auch Adidas, Amazon, Apple, Shopify oder Siemens sind davon abhängig. Eine Anlagestrategie, die Unternehmen aus dem IT-Sicherheitsbereich berücksichtigt, hat gute Chancen an einer Entwicklung teilzuhaben, die in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich an Bedeutung gewinnt.
Über Nils-Hendrik Höcker:
Nils-Hendrik Höcker. - Quelle: BUX
Nils-Hendrik Höcker ist Country Manager für Deutschland und Österreich bei BUX, dem mit insgesamt 350.000 Nutzern führenden Neobroker Europas. Er ist außerdem ehemaliger Gründer und Macher der deutschen Start-up Szene. In seiner Position bei BUX ist er für die Unternehmensentwicklung und den Ausbau der Präsenz in Deutschland und Österreich verantwortlich.