14.10.2024
Der Markt bewertet Tesla deutlich höher als andere Automobilhersteller
Das amerikanische Autounternehmen Tesla organisierte ein lang erwartetes Event, bei dem demonstriert wurde, dass Tesla nicht nur eine gewöhnliche Automobilfirma ist. Quelle: Shutterstock.com
Teslas Marktkapitalisierung beträgt etwa 770 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 9 Milliarden im letzten Jahr, während Volkswagen, ein klassischer Autohersteller, beispielsweise rund 50 Milliarden wert ist, bei einem Gewinn von 19 Milliarden. Aus dieser Perspektive hat Tesla in etwa den gleichen Wert wie alle anderen Autohersteller zusammen. Der Markt bewertet Tesla also deutlich höher und teurer als andere Automobilhersteller und sogar teurer als Technologieunternehmen wie Apple, Microsoft, Meta, Alphabet oder Nvidia. Doch warum ist das so?
Tesla: Längst kein klassisches Automobilunternehmen mehr
Tesla und sein CEO Elon Musk versprechen schon lange eine Revolution im Bereich Energie und Transport. Wenn man heute über die Nutzung eines Autos nachdenkt, stellt die überwiegende Mehrheit der Besitzer fest, dass das Auto die meiste Zeit ungenutzt zu Hause oder bei der Arbeit steht. Tesla verspricht jedoch, dieses Verständnis völlig umzukrempeln, indem es die vollständige Autonomie erfolgreich zu Ende bringt. Das Auto könnte dann andere Personen fahren, während der Besitzer schläft oder arbeitet. Mit anderen Worten, eine Person könnte bequem zur Arbeit fahren, und das Auto könnte anschließend Geld verdienen, indem es andere Menschen transportiert.
Dies würde dazu beitragen, die Ressourcen in der Wirtschaft effizienter zu nutzen, was letztlich einem Großteil der Verbraucher zugutekommen würde. Autonome Autos würden laut Musk auch sicherer und komfortabler sein als der heutige Verkehr, da man sich im Auto entspannt zurücklehnen und sich anderen Dingen widmen kann. Investoren erwarten von Tesla, dass das Unternehmen sein Know-how in diesem Bereich nutzen und viel Geld mit seiner Software verdienen wird. Daher wird Tesla am Markt nicht als klassisches Automobilunternehmen verstanden, sondern eben als etwas mehr. Nach jahrelangen Verzögerungen – die ersten Versprechen der vollständigen Autonomie stammen aus dem Jahr 2018 – zeigte Tesla am gestrigen Donnerstag endlich, wie es sich die Zukunft vorstellt.
Das Cybercab: Tesla will autonomes Fahren neu definieren
Das Cybercab, das voraussichtlich 2026 bis 2027 auf den Markt kommen soll, verfügt über einen überdimensionierten Computer für verteilte Inferenzberechnungen und soll drahtlos, also induktiv, geladen werden. Tesla plant, das Cybercab zu einem Preis von unter 30.000 USD anzubieten, und es soll weder Lenkräder noch Pedale besitzen, um den Menschen von Punkt A nach Punkt B vollständig autonom zu transportieren. Elon Musk betonte, dass dieses Fahrzeug 10 bis 20 Mal sicherer sein soll als herkömmliche Autos und nur etwa 0,2 USD pro Meile kosten soll.
Zusätzlich kündigte Musk an, dass schon ab 2025 autonome Teslas auf den Markt kommen könnten. Interessant dabei ist, dass alle derzeit produzierten Teslas bereits das Potenzial besitzen, autonom zu fahren – zunächst in US-Bundesstaaten wie Kalifornien und Texas, später weltweit. Dies zeigt, wie weit Tesla in der Entwicklung des autonomen Fahrens vorangeschritten ist und welche revolutionären Veränderungen für den Straßenverkehr bevorstehen könnten.
Doch wird es ausreichen, um Teslas Bewertung weiter nach oben zu treiben? Natürlich werden wir die Antwort auf diese Frage erst mit der Zeit erfahren. Tesla hat zweifellos eine Revolution im Bereich des autonomen Fahrens eingeleitet und die Richtung für andere Autohersteller vorgegeben. Dennoch muss das Unternehmen seine Vision in die Praxis umsetzen, Genehmigungen von Regulierungsbehörden einholen und diese Autos tatsächlich auf die Straße bringen. Wie Tesla letztlich seine Technologien nutzen wird, bleibt fraglich, ebenso wie die Frage, ob das Unternehmen es schafft, seine Software gewinnbringend zu monetarisieren. Es gibt viele Fälle in der Welt, in denen ein Unternehmen das beste Produkt hatte, es jedoch nicht gut vermarkten konnte. Ein aktuelles Beispiel ist Open AI, das als führend im Bereich der künstlichen Intelligenz gilt, aber in den kommenden Jahren kumulierte Verluste in Höhe von zig Milliarden US-Dollar erwartet. Sollte Tesla jedoch wirklich diese Versprechen einhalten und in den kommenden Jahren Millionen solcher Autos liefern, könnte es die größte Revolution im Straßenverkehr seit der Erfindung des Autos werden.
Überraschender Auftritt des humanoiden Roboters „Optimus"
Die vielleicht größte Überraschung des Abends war der humanoide Roboter „Optimus“. Bereits vor Jahren angekündigt, zeigte sich, wie weit entwickelt dieser Roboter tatsächlich ist. Optimus könnte in verschiedenen Sektoren eingesetzt werden, von der Landwirtschaft über Lagerhaltung bis hin zur Pflege, und laut Tesla könnte er langfristig zu einem Preis von 20.000 bis 30.000 USD auf den Markt kommen – und damit günstiger als ein Auto sein.
Die möglichen Einsatzbereiche für Teslas humanoiden Roboter Optimus sind enorm. Eine Studie von Deloitte und dem Manufacturing Institute aus dem Jahr 2021 prognostiziert beispielsweise, dass der Lagerhaltungssektor bis 2030 weltweit mit einem Mangel von 2,1 Millionen Arbeitskräften konfrontiert sein wird. Optimus könnte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Auch in der Landwirtschaft könnte der Roboter einen erheblichen Mehrwert bieten. Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge werden allein in den USA bis zu 60 Millionen neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft benötigt, um eine effiziente Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen.
Tesla hat mit der Präsentation des Cybercab und Optimus erneut gezeigt, dass das Unternehmen bereit ist, die nächsten großen Schritte im Transport- und Robotiksektor zu gehen. Obwohl es noch regulatorische Hürden zu überwinden gilt und die tatsächliche Monetarisierung dieser Technologien abzuwarten bleibt, könnte Tesla mit diesen Entwicklungen bedeutende Veränderungen im Bereich Transport, Logistik und Robotik herbeiführen.
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