Die IT in Filialbanken transformieren – aber richtig

Christian Dechert und Valentina Aschenbrenner nennen fünf zentrale Erfolgsfaktoren für Transformationsprojekte

Große IT-Projekte sind teuer und langwierig, viele scheitern. Wie können Filialbanken diese Herausforderungen bewältigen?

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25.11.2025

70 Prozent aller IT-Projekte in Unternehmen scheitern

Quelle: Shutterstock.com

Das Frühjahr 2023 war schwierig für die Postbank. Sie hatte das IT-System für ihre Filialen umgestellt und zudem neue Software für Online- und Telefonbanking eingeführt. Ein Gewaltakt mit Folgen: Kunden hatten teils wochenlang keinen Zugriff auf ihre Konten, es gab große Probleme mit IT-Störungen und Verzögerungen.

Es ist nicht das erste Finanzinstitut, das mit der IT-Transformation in Schwierigkeiten gerät. Studien zufolge scheitern rund 70 Prozent aller IT-Projekte in Unternehmen. Ein weiteres Beispiel: Die Sparda-Banken haben versucht, nach der Fusion ihres IT-Dienstleisters SDV mit Sopra Banking zur Sopra Financial Technology das bestehende Kernbankensystem zu modernisieren – ohne Erfolg. Die Konsequenz: Nach dem Scheitern des Modernisierungsprojekts blieb den Sparda-Banken – als Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe – kaum etwas anderes übrig, als sich dem zentralen IT-Dienstleister Atruvia anzuschließen. Der Wechsel war damit weniger das Ergebnis einer strategischen Entscheidung als einer fehlenden Alternative.

Diese Fallbeispiele zeigen eine Gemeinsamkeit bei Projekten zur Digitalisierung des Finanzsektors: In der Regel dauert es länger als geplant, es wird teurer und die Kunden haben das Nachsehen. Doch die Banken haben Spielraum bei der Ausgestaltung der Transformation, sie müssen allerdings die richtigen Schritte unternehmen und fünf wichtige Erfolgsfaktoren beachten:

1. Eine holistische CRM-Plattform einsetzen

Eine moderne, holistische CRM-Plattform erfasst Kunden in Rundumsicht und integriert alle kundenbezogenen Prozesse in einer zentralen Umgebung. Dazu gehört unter anderem Analytics, Automatisierung und Omnichannel von Chatbots über E-Mails bis Social Media. Eine solche Plattform ist modular aufgebaut, sodass Banken nur die Module nutzen, die ihnen den meisten Mehrwert bringen.

Dadurch ist auch eine schrittweise Transformation möglich. Individuelle Lösungen werden auf den jeweiligen Use Case zugeschnitten und umgesetzt. Später kann das Portfolio beliebig erweitert werden. Die Modularität erlaubt es Banken, die Systematik zunächst bei einzelnen Geschäftsbereichen individuell zu testen und erst bei Erfolg auf alle Bereiche auszuweiten.

Ein wichtiger Vorteil ist die Echtzeit-Datenanalyse. Sie ermöglicht alle Services, die Kunden heute erwarten. Beratende erhalten jederzeit eine 360-Grad-Sicht und die Plattform liefert das passende Angebot für alle Kundengruppen. Dabei beachtet sie die DSGVO und die Einwilligung der jeweiligen Kunden.

2. Bewährte Branchenlösungen nutzen

Digitalisierung ist die Zukunft, aber kein Selbstzweck. Sie ist immer dann sinnvoll, wenn sie echten Mehrwert verspricht. Voraussetzung ist eine Bedarfsanalyse: Wo bringen Cloud, AI und anderen neue Technologien konkreten Gewinn? Da sollte es um Effizienz, Kundenservice und -Bindung oder die Erschließung neuer Geschäftsfelder gehen. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung muss aber nicht nur die Implementierung umfassen, sondern auch die künftigen Unterhaltskosten. Deshalb ist es häufig sinnvoll, die bisherigen Systeme mit Bedacht zu ersetzen und nicht leichtfertig aufzugeben, nur weil sie alt wirken.

3. Low- oder No-Code-Lösungen implementieren

Entwickler sind eine begehrte und knappe Ressource. Häufig verhindert der IT-Fachkräftemangel, dass Projekte mit hoher Geschwindigkeit umgesetzt werden. Eine attraktive Alternative sind Adaptionsplattformen, die nach dem Low Code- oder No Code-Paradigma arbeiten. Gemeint ist damit eine visuelle Programmierumgebung, die auch von Nicht-Entwicklern aus den Fachbereichen nach kurzer Schulung genutzt werden können.

Dadurch wird Softwareentwicklung auch für kleine Teams möglich. Inzwischen gibt es sehr leistungsfähige Adaptionsplattformen, mit denen sich neue Themen schnell und individuell umsetzen lassen. Ihr wichtigster Vorteil neben der technologischen Seite: die Fachbereiche sind direkt eingebunden und können ihre fachlichen Anforderungen in eigener Regie umsetzen. Die IT-Abteilung oder der IT-Dienstleister sind nur bei komplexen Aufgaben gefordert, die sich mit einer Adaptionsplattform nicht erfüllen lassen.

4. Projekte mit agilen Methoden verwirklichen

Bereits der Einsatz von No/Low-Code-Ansätzen beschleunigt IT-Projekte erheblich. Einen noch höheren Schub erzeugen agile Methoden. Dabei werden IT-Projekte Schritt für Schritt umgesetzt. Anstatt im Voraus alles zu planen, wird regelmäßig überprüft, ob das Ergebnis den aktuellen Anforderungen entspricht. Teams arbeiten in kurzen Phasen, sogenannten Sprints, und passen ihre Arbeit ständig an neue Erkenntnisse an. So entstehen schneller nutzbare Ergebnisse, Probleme werden sodann früh erkannt und behoben.

In vielen Softwareunternehmern und Entwicklungsdienstleistern sind diese agilen Methoden bereits Standard. Sie sollten deshalb auch in den Entwicklungsabteilungen von Banken genutzt werden. Wenn eine Adaptionsplattform genutzt wird, sollten Banken diese agile Methodik auf die Fachbereiche ausweiten und ein übergreifendes, agiles Projektteam gründen.

5. In Mitarbeiterentwicklung investieren

Technologie kann ihr Potenzial nur dann zeigen, wenn die Mitarbeitenden erfolgreich damit umgehen können. Schulungen und Changemanagement stellen sicher, dass eine aufwendig implementierte Technologie auch erfolgreich genutzt wird. So gibt es in vielen Unternehmen immer noch Berührungsängste mit AI. Mitarbeitende befürchten etwa, von der Technologie ersetzt zu werden.

Die Vorteile von AI und anderen Technologien ergeben sich vor allem durch kompetente und effiziente Nutzung. Mitarbeitende können in komplexen Thematiken entlastet und von repetitiven Aufgaben befreit werden. Damit schafft sie Raum für Kreativität, individuelle Beratung und persönlichen Kontakt.

Fazit

Im digitalen Zeitalter stehen Filialbanken insgesamt vor der Herausforderung, ihren eigenen Weg zu finden. Scheitern ist dabei keine Option. Die Lösung besteht jedoch weder im Stillstand noch in der Digitalisierung um jeden Preis – sondern im klugen Mittelweg zwischen Kundennähe und Modernisierung.

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