TreeCard: Christian Krolls Vision von Billionen Bäumen

Ecosia investiert eine Million in Öko-Fintech TreeCard

Bereits seit über zehn Jahren nutzt der deutsche Suchmaschinen-Betreiber Ecosia die Gewinne aus Werbeeinnahmen, um weltweit Bäume zu pflanzen. In Zukunft möchte man den Kampf gegen den Klimawandel intensivieren und noch mehr Bäume in Gebieten Pflanzen, die von Abholzung betroffen sind. Aus diesem Grund investiert Ecosia eine Million Euro in das Fintech TreeCard, das ab 2021 ein nachhaltiges Girokonto inklusive einer Banking-App und einer Debitcard anbieten möchte. Das grüne Fintech will zukünftig 80% seiner Gewinne aus Händler-Transaktionsgebühren für Ecosias Baumpflanzprojekte auf der ganzen Welt verwenden. Neben der finanziellen Beteiligung soll Ecosia, das immerhin 15 Millionen aktive Nutzer zählt, auch Marketing-Aufgaben übernehmen und schnell einen großen Kundenstamm aufbauen. Mobilebanking.de sprach mit Ecosia CEO Christian Kroll über die Erwartungen und Ziele, die Ecosia mit diesem Investment verfolgt.

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19.10.2020

Herr Kroll, Ecosia hat sich am britischen Fintech TreeCard beteiligt. Wie kam es zu dieser Beteiligung? Und wird sich die Suchmaschine Ecosia in Zukunft stärker als Investor engagieren?

Ecosia-CEO Christian Kroll. - Quelle: Ecosia

Im Januar dieses Jahres hat sich das Team von TreeCard - damals war das noch nicht TreeCard, sondern ein Team mit einer Idee - an uns gewendet. Das sind sehr junge Leute, die schon mehrere Sachen gegründet haben. Ganz spannende Leute, die meinten, sie möchten etwas machen, was nicht nur viel Geld bringt oder viele Nutzer generiert, sondern auch zur Lösung des Klimawandels beiträgt. So kamen sie mit der Idee auf uns zu. Sie hatten vorher schon im Finanzbereich einige Dinge gemacht und mehrere Apps gebaut. Sie meinten also, ob wir das unterstützen könnten. Und weil die Idee so toll ist und auch das Team, dachten wir, ja gerne. Wir gehen das gerne mit an und haben diese erste Investition gemacht, um das Ding erstmal zum Fliegen zu bringen. Es scheint ja sehr gut zu fliegen, wir haben bereits 25.000 Voranmeldungen in den ersten Tagen, das ist der erfolgreichste Start überhaupt, den je so ein Produkt hatte. Von daher sind wir sehr glücklich damit. Prinzipiell, was uns überzeugt hat, da mitzumachen, war die Aussage, dass alle Profite, die nicht ins Wachstum gehen, dafür benutzt werden, um Bäume zu pflanzen. Und das ist genau die Ethik, die wir bei Ecosia wollen. Ich persönliche glaube nicht an die Idee von Venture Capital und Exit machen, damit sich die Gründer eine große Yacht kaufen können. Ich glaube, das ist in Zeiten des Klimawandels nicht mehr so angebracht. Ich fand es toll, dass wir diese Ideologie teilen und es war leicht für uns, das zu unterstützen. Es scheint bisher sehr gut anzukommen. Das Feedback ist gigantisch, die Nutzerzahlen sind auch schon sehr gut.

Sie sprechen jetzt von den Zahlen aus Deutschland oder auch aus den USA, die 25.000 Nutzer, die Sie erwähnt haben?

Das ist international. Wie es prozentual genau verteilt ist, weiß ich jetzt nicht. Ich würde schätzen, dass da auch 20 bis 30 Prozent deutsche Nutzer dabei sind, wenn nicht sogar mehr.

Welche Funktion übernimmt Ecosia im Rahmen dieser Partnerschaft? Bzw. anders gefragt: Wird man über die Ansprache der eigenen Ecosia-Nutzer hinaus weitere Aufgaben im Zusammenhang mit dem Aufbau des neuen Fintechs übernehmen?

Wir schieben an, was das Marketing angeht. Wir präsentieren das unseren Nutzern und wir übernehmen natürlich auch das Bäume pflanzen. Das ist eminent wichtig, denn Bäume pflanzen muss man auch richtig machen. Es gibt viele Unternehmen, die versprechen, Bäume zu pflanzen, aber wenn man dann genau hinschaut, kommen da keine echten Bäume dabei raus. Das ist so unser Kernwissen, was wir einbringen können. Dass dieses Versprechen, durch TreeCard werden Bäume gepflanzt auch eingehalten werden kann.

Wie aus zahlreichen Studien hervorgeht, besteht bei den Verbrauchern eine Diskrepanz zwischen einer nachhaltigen Haltung und ihrem tatsächlichen Handeln insbesondere bei der Wahl der Produkte, wenn es um ihre Finanzen geht. Wie möchte man dieser Diskrepanz mit der TreeCard begegnen?

Ich glaube, man macht es den Menschen umso einfacher, je besser das Produkt ist. Das merken wir auch bei Ecosia. Ecosia ist ja nicht genau dasselbe wie Google, aber je näher wir rankommen an die Qualität von Google, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Leute wechseln und bleiben. Genau das wollen wir auch mit TreeCard machen. Man hat keinen Schaden dadurch, dass man TreeCard nutzt und tut obendrein noch etwas Gutes. Die TreeCard ist teilweise sogar günstiger als die anderen Debitkarten und es entstehen keine Nachteile oder zusätzlichen Kosten. Und man bekommt noch ein paar schöne Features obendrauf, man kann sehen wie viele Bäume man gepflanzt hat. Das kommt gut an und macht Spaß. Und genau solche Produkte, die nicht wirklich einen Nachteil für die Leute haben, die nicht wehtun, die funktionieren eigentlich ganz gut. Ich würde aber nicht sagen, dass sich nur solche Sachen verkaufen. Die Leute müssen sich auch auf Einschnitte einstellen, wenn man den Klimawandel lösen möchte. Es geht nicht an, dass Leute zehn Mal in der Woche Fleisch essen wollen. Ich glaube, es braucht auch die größeren Änderungen. Aber wenn Leute bei kleineren Änderungen - wie Ecosia als Standardsuchmaschine oder Treecard als Standardbezahlungsmittel nutzen – anfangen wollen, dann finde ich das auch gut.

TreeCard ist auf der Suche nach weiteren Investoren. D.h. in Zukunft werden sich neben Ecosia auch noch andere Unternehmen an dem Fintech beteiligen. Unternehmensanteile können immer auch veräußert werden… Wie wird Ecosia sicherstellen, dass man stets der Nachhaltigkeitsidee treu bleibt?

Wir müssen sehen, wie sich das alles entwickelt. Zum Glück hatten wir einen sehr erfolgreichen Start. Das macht die Verhandlungsposition gegenüber potenziellen Investoren viel einfacher. Es könnte auch sein, dass wir keine externen Investoren benötigen, dass sich das Ganze von alleine trägt. Aber wenn wir noch einmal ein Investment für TreeCard brauchen, könnte es sein, dass Ecosia noch einmal nachschießt. Wenn wir externe Investoren brauchen sollten, werden wir ganz genau hinsehen, dass die Investoren unsere Ideologie teilen. Dass es wirklich Impact Investoren sind und nicht solche, die nur auf den schnellen Profit aus sind. Ecosia ist ja etwas, was wir ein Purpose Unternehmen nennen, das keine Gewinne auszahlen darf und auch nicht verkauft werden kann. Und in diese Art von Unternehmen kann man auch investieren. D.h. man begrenzt einfach den maximalen Profit, den ein Investor haben kann. Er kann so viel rausbekommen wie er möchte, aber darüber halt nicht. So kann das Unternehmen auch noch selbständig bleiben. Diesen Weg, TreeCard zu einer Purpose Company zu machen, den gibt es auch noch. Wir haben tatsächlich sehr viele Anfragen in den letzten Tagen bekommen, es scheint sehr viel Interesse da zu sein. Dann müssen wir mal gucken, wie wir das lösen, einerseits das Wachstum hinzubekommen und zum anderen die Ideologie zu wahren, die hinter Treecard steht.

Die 20-prozentige Beteiligung an Treecard hat Ecosia eine Million Euro gekostet. Das ist schon eine Hausnummer… Wie darf man sich den Alltag vorstellen bei Ecosia?

Wir werfen natürlich nicht gerne mit Geld um uns, wenn es nicht notwendig ist. Natürlich geben wir das Geld am liebsten für Bäume pflanzen aus. Aber manchmal muss man eben auch etwas wagen, wenn man eine große Idee hat. Und dann kann man Treecard nicht nur mit 10.000 Euro starten. Das Investment, was wir da reinstecken, wird auch noch eine Weile reichen. Es ist noch nicht alles aufgebraucht… Wir müssen für die Lösung des Klimawandels auch die ganzen Mittel einsetzen, die die For-Profit-Unternehmen einsetzen. D.h. wir müssen versuchen, ein schnelles Wachstum hinzubekommen, damit wir so schnell wie möglich auf die potenziellen Milliarden von Bäumen kommen, die wir brauchen in den nächsten Jahren. Wenn man das zu vorsichtig angeht, kann es sein, dass es zu spät ist. Es kann sein, dass es nicht klappt, aber man hat es wenigstens versucht. Das ist ja auch bei den Marketing-Ausgaben so: wir haben gerade eine Kampagne mit Werbebannern in einigen großen Städten in Deutschland. Das mit den physischen Plakaten machen wir auch nur, wenn wir glauben, dass wir dadurch mehr Bäume pflanzen können, als was uns das kostet.

Was genau ist die TreeCard? Was ist das Besondere an der TreeCard? Was ist das Alleinstellungsmerkmal der Debitcard? Und was beinhaltet das Gesamtpaket?

Die TreeCard ist eine kostenlose, aufladbare Debitkarte aus Holz, welche die Händler-Transaktionsgebühren für das Pflanzen von Bäumen verwendet. Die Karten werden aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnenem FSC-Kirschholz aus Großbritannien hergestellt, um Plastikverbrauch zu minimieren, und der Kunststoffkern (benötigt für kontaktlose Chips) wird aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Die Mission der TreeCard ist es, wie auch bei Ecosia, den Menschen dabei zu helfen, durch die Förderung von Wiederbewaldungsprojekten in Biodiversitäts Hotspots, der Biodiversitäts- und Klimakrise, sowie der Bekämpfung von Klimafolgen etwas entgegen zu setzen. Die TreeCard bietet den Nutzer*innen also eine Möglichkeit, mit Hilfe der gewöhnlichen Kaufentscheidungen des Alltags, die Welt zu verbessern, indem Baumpflanzprojekte unterstützt werden. Die Einrichtung und Verwendung der hölzernen TreeCard ist super einfach. Man kann die TreeCard neben der normalen Bank verwenden, so dass nicht die Bank gewechselt werden muss. In der TreeCard App wird man seine Ausgaben verfolgen können, Rechnungen mit Freunden teilen können und, besonders spannend, man wird verfolgen können, wie viele Bäume man mit seinen täglichen Zahlungen gepflanzt hat.

Welches Ziel verfolgt Ecosia mit der TreeCard?

Wie immer ist es unser Ziel, unseren Nutzern bei der Bekämpfung der Klimakrise zu helfen, indem wir Bäume pflanzen. Ecosia hat bisher 110 Millionen Bäume gepflanzt, und wir hoffen, dass TreeCard uns dabei helfen wird, noch viele weitere zu pflanzen.

Wann kommt die TreeCard in Deutschland auf den Markt?

Die Einführung der TreeCard beginnt nächstes Jahr, dabei ist auch Deutschland für 2021 geplant.

Warum startet man „nur“ mit einer Debitcard und nicht mit einer Kreditkarte?

Mit dem Launch von nur einem Kartenprodukt wird dafür gesorgt, dass TreeCard sich darauf konzentrieren kann, sicherzustellen, dass dieses Produkt und die dazugehörige App für die Benutzer nahtlos funktionieren kann. Da Ecosia eine jüngere Userbase hat, war es auch naheliegend, mit einem Produkt zu arbeiten, das sich nicht auf Kredite ausrichtet.

Welche weiteren Banking-Produkte hat TreeCard in der Pipeline?

Wir stehen noch am Anfang! Daher konzentriert sich TreeCard zu diesem Zeitpunkt auf die Debitkarte und darauf, mit Hilfe der App digitales Banking, sowie die Option, seine Bäume über die App zu verfolgen, super einfach zu gestalten.

Herr Kroll, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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